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Als Gast in einer Familie...01.07.2015

Exsoldat David besucht die Familie seines getöteten Kumpels, wird von dieser zum Bleiben aufgefordert und hilft den Familienmitgliedern in der einen oder anderen Situation insbesondere durch seine ruhige, freundliche Art, gepaart mit militärischer Ausbildung. Als die Tochter des Hauses allerdings seine Geschichte hinterfragt, wird eine Gewaltspirale in Gang gesetzt, die fatale Auswirkungen hat, denn David ist nicht der, der zu sein er vorgibt - was man auch bei Militär merkt.

Ganz großartiges, superspannendes Kino, mit einer an sich simplen Geschichte, die sich Bestandteile aus typischen Agententhemen klaut, um sie zu einer ganz eigenen Story zu verweben. Der Film lebt insbesondere von seiner Undurchschaubarkeit, wiewohl man schnell weiß, daß hier nicht alles in bester Ordnung ist, wenn David mit starrem Blick auf dem Bett sitzt und sein Lächeln wie weggewischt scheint. Wenn dann später die Hintergründe aufgedeckt werden, wünscht man sich als Betrachter vielleicht ein klein wenig mehr Information, doch deren Fehlen ist durchaus zu verschmerzen, vor allem angesichts des großartigen Schauspiels der Hauptfigur. Der Mann wirkt wie ein netter Kerl, wie ein bester Kumpel, und es ist schnell nachvollziehbar, warum die Familie ihn dermaßen akzeptiert.

Wunderbar auch die Tonspur und der Soundtrack, erinnerte mich an meine Jugend...und dennoch, Höchstnoten bleiben dem Streifen verwehrt, aber dies auch nur aus sehr persönlicher Sicht. Das Finale in der Schule, in der gerade ein Irrgarten aufgrund Halloween aufgebaut wurde, ist mir zu sehr aus dem Slashergenre entlehnt, zieht sich auch unglaublich in die Länge und verspielt so die sorgfältig aufgebaute Grundsituation. Andere Kritiken loben gerade dieses letzte Viertel, mir hat es aber den Spaß ein klein wenig verdorben. Egal, denn der Rest kann voll überzeugen, erinnert im Look und in der Machart an Drive, und so kann man dieses Kleinod uneingeschränkt empfehlen...8/10.

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