Nachdem die Brüder Shao und Sheng Silver Fox für seine Untaten bestraft haben, taucht sein Zwillingsbruder auf, der den Tod des weißhaarigen Despoten rächen will. Doch dem seinem Bruder in Kung Fu in nichts nachstehenden Silver Fox-2 geht es nicht nur um Rache, sondern auch um einen Schatz, den er vor seinen Verfolgern finden will. Irgendwo im Nirgendwo kommt es zu einem Showdown auf Leben und Tod…
Auch bei der Fortsetzung ist die Geschichte schnell erzählt. Die Handlung wirkt etwas unausgegorener und verwirrt häufiger mal und auch das Setting ist nicht ganz so schön anzusehen wie in Teil 1 (von einer Opulenz wie bei den Shaw Brothers reden wir aber weder hier noch dort). Es geht, wie so häufig, um Rache. Dass dabei auch ein Schatz gesucht wird – nun ja – gut… Warum diese unmittelbar an Teil 1 anschließende Fortsetzung jedoch nicht nur als gelungen zu bezeichnen ist, sondern das Original stellenweise sogar übertrifft, hat schlicht den Grund, dass die Kampfchoreographie hier noch ausgefeilter ist und die Kämpfe zahlreicher, länger und intensiver inszeniert wurden. Prunkstück ist hierbei wieder mal der Showdown, doch dazu später mehr.
Die Hauptrollen spielen wiederum John Liu als rechtwinklig kickender Gutmensch und Hwang Jang-Lee, der als Zwillingsbruder von Silver Fox (brillanter Drehbucheinfall ;-)) seine Rolle aus dem Original an Bösartigkeit und kämpferischen Fähigkeiten sogar noch übertrifft. Liu spielt halt sich selbst und kämpft abermals grandios. Tino Wong (Die Stahlfaust) ist ein mehr als adäquater Ersatz für Wang Tao, obwohl er nicht ganz dessen Charisma besitzt. Die beiden Helden ergänzen sich hier optimal: Wong besticht in erster Linie durch seine Handtechnik, Liu weiß durch seine unnachahmliche Fußtechnik zu glänzen. Auch Corey Yuen (Karate Tiger) ist mit an Bord und Yuen Biao war abermals beteiligt. Regisseur und Produzent in Personalunion war wieder der umtriebige Ng See Yuen.
Neben der Schatzsuche gibt es einen weiteren Handlungsstrang, der sich mit Lees Untergebenen beschäftigt, die sich zu einem Turnier aufmachen, bei dem der Gewinner reich belohnt werden soll. Stattdessen geraten sie aber an John Liu, der kurzen Prozess mit ihnen macht. Auch die Bestechung eines schmierigen Söldners führt nicht zum gewünschten Erfolg, obwohl Lee sich am Ende gar selbst des lästigen Mitwissers entledigen muss.
Obgleich den ganzen Film über tolle Kämpfe zu bewundern sind, setzt der Finalkampf dem Ganzen die Krone auf und toppt sogar noch den aus dem ersten Teil. Bevor Liu und Wong sich Lee zur Brust nehmen können, müssen sie es erst mal mit dessen Privatarmee aufnehmen. Im Anschluss werden sie noch heftiger von Lee verdroschen als im Vorgänger, schaffen es aber letztlich doch, siegreich hervorzugehen. Allerdings zu einem hohen Preis…
Interessant ist übrigens auch, dass hier das ein oder andere Mal Waffen eingesetzt werden, was man im Ursprungsfilm so gut wie gar nicht gesehen hat. Als Soundtrack wurde auf Teil 1 und damit ein bekanntes Italowesternstück zurückgegriffen – passt aber auch hier wie die (Stahl-;-))Faust aufs Auge.
Die deutsche DVD kommt wie auch beim ersten Teil von Eyecatcher in verschiedenen Hartboxvarianten. Bildqualität ist in etwa dieselbe (vielleicht etwas besser): passabel, aber nicht wirklich gut.
Fazit: Wer die beiden Secret Rivals-Filme nicht kennt, verpasst zwei der, die Kampfkunst betreffend, herausragendsten Vertreter des Easterngenres. Unbedingt antesten!