Review

Nach 10 Jahren Schweigens über den Kannibalen Hannibal Lecter kam die Fortsetzung von Science Fictionfilm- Legende Ridley Scott. Scott hat den Film ganz anders gemacht, als erwartet wurde. Wo in Teil 1 die Spannung und die Angst durch nicht genauem Zeigen der Gewaltsszenen ausgelöst wurde, so lässt Scott dies hier völlig weg und baut seinen Film mit Splatterszenen und Esthätik auf.

Was eigentlich sehr positiv ist an Hannibal, ist dass der Film ganz anders ist als sein Vorgänger. Dieser Film handelt nicht von einem Serienkiller, der nur mit Hannibals Hilfe geschnappt werden kann, sondern er handelt nur von Hannibal und ein paar Typen, die ihn festnageln wollen.

Zur Story: Hannibal hat die letzten 10 Jahre seit Buffallo Bills Tod in Florenz zugebracht und lebt dort unter falschem Namen im Untergrund. Clarice Starling dagegen befindet sich zur Zeit in einer sehr misslichen Lage. Sie hat immer mehr Pech beim FBI und sucht seit Jahren nach Hannibals Aufenthaltsort. Der reiche und entstellte Mason Verger sucht auch nach Hannibal, da dieser ihn vor Jahren dazu gebracht hat, sich selbst zu entstellen. Als Hannibal ein Fehler unterläuft und Verger ihn findet, bleibt Starling nicht viel Zeit, denn Verger hat mit Hannibal Furchtbares im Sinn.

Hat Jodie Foster im Original doch der Figur Starling ihren Kultstatus verpasst, so muss sich der Zuschauer hier auf eine Julianne Moore gefasst machen, die nicht im Entferntesten der Figur etwas Leben einhaucht. Anthony Hopkins ist ein Lichtblick und Gary Oldman als Mason Verger ebenfalls. Die Musik ist nichts gegen die alte Musik von Howard Shore im Original. Hier wurde etwas Ruhe eingebaut, was eingentlich nicht zum Film passt.
Und auch wenn Ridley Scott seinen Film mit Esthätik bis zum Gehtnichtmehr vollgeknallt hat und es ein paar sehr schöne Bilder zu bestaunen gibt, kann jedoch nichts über das schwache Drehbuch hinwegtäuschen. Hier hätte man echt mehr erwarten können. Außerdem kommt hier in der ersten Hälfte des Films schnell Langeweile auf. Denn wenn man nach dem Xten Mal Julianne Moore dabei zusieht, wie sie sich eine Kassette mit alten Gesprächen Hannibals im Gefängnis reinzieht und Besuch bekommt und langweilige Dialoge folgen, dann wünscht man sich nur noch, dass endlich mal wieder was passiert.

Und was hier sowieso total Fehl am Platz ist, sind diese absolut bescheuerten Splatterszenen.
[SPOILER ANFANG]: Ein Mann wird an einem Strick aufgehängt und Hannibal wirft ihn aus dem Fenster. Schlitzt ihm aber vorher noch den Bauch auf, sodass seine Eingeweide herausquellen während er hängt. Oder diese Gehirnszene am Ende (wer braucht sowas) [SPOILER ENDE].

Ich will nicht sagen, dass sie zu hart sind (da kenn ich schon härtere Sachen). Sondern ich will einfach sagen, dass sie hier total Fehl am Platz sind. Dieser Film hätte nicht auf Splatter und Esthätik aufgebaut werden sollen, sondern auf Spannung und Esthätik. Schweigen der Lämmer war ein Suspensethriller. Hannibal ist ein Esthätik- Splatterstreifen.

Fazit: Hannibals Stärken sind die Esthätik und Anthony Hopkins Darstellung des Hannibal. Aber der Splatter und die langweiligen Dialogsszenen machen die große Schwäche des Films aus. Schade! 3/10 Punkte.

Details
Ähnliche Filme