Review

Vorsicht, im folgendem Review sind Handlungsspoiler enthalten. Wer nicht von vorneherein über Storyelemente aufgeklärt werden möchte, sollte dieses Review nicht lesen!
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Ridley Scott inszeniert eine Fortsetzung, auf die man lange gewartet hat ohne dabei den Vorgänger zu kopieren, sondern "Hannibal" mit seinen eigenen Stil zu prägen.

Story:
Clarice Sterling (Julianne Moore) ist seit ihrem Fall" Hannibal" bei dem FBi auf dem Abstellgleis gelandet. Auch ihr neuer Fall, die Verhaftung einer Drogenkönigin geht gewaltig nach hinten los. Sie muss diese erschiessen. während sie ihr Baby im Arm hält. Da meldet sich ein Millionär namens Mason Verger beim FBI. Er hat neue Informationen zu Hannibal Lecter und will nur mit Clarice darüber reden. Er war Hannibals einziges Opfer, dass überlebt hat, dafür ist er schwer entstellt. Sie kommt also zu ihm und bekommt neue Informationen über Dr. Lecter. Währenddessen hat der in Florenz als Bibliothekar lebende Dr. Lecter Langeweile und will wieder "Schaffen". Er schreibt ihr einen netten Brief, worauf sie herausfindet, dass er sich zur Zeit in Florent aufhält. Der dortige Kommisar Pazzi findet heraus, wer Hannibal ist und will die Belohung selber einstreichen. Das wird ihm zum Verhängnis..... Hannibal kommt in die USA zurück um dort mit Sterling ein Abendmahl zu halten. Vorher wird er jedoch von Masons Männern eingefangen. Und der will blutige Rache...
Wahnsinn, Dr. Lecter mal in "Freiheit" zu sehen. Gut das nicht versucht wurde, den Vorgänger zu kopieren, sondern einen neuen Film zu schaffen. Ridley Scott spielt mit tollen Locations und Bildern, wie man es von ihm gewohnt ist. Ein verdammt gut aufgelegter Hopkins, doppeldeutige Dialoge und ein kleines Mass an Humor tun ihr übriges.

Musik:
Sehr stimmungsvolle Orchesterklänge untermalen den Film und lassen ihn und besonders die Bilder in Florenz sehr edel erscheinen. Solch gute orchesthrale Musik ist absolut oscarreif.

Atmosphäre:
Durch die berauschenden Bilder und Hopkins hat der Film eine gute Ausstrahlung, die nur noch vom derbst verstörenden Ende ( im positiven Sinne) getoppt wird. Man weiss gar nicht wo man überall hingucken soll. Geschickt wird auch mit Elementen wie "Geld in der Tasche rascheln" gespielt. Das Ende sucht seinesgleichen im heutigem Kino, wirklich krass und sehr realistisch. Dank der Kameraführung, Schwenks zur Uhr etc sehr verstörend. Erinnerte mich von der Wirkung her an TCM...

Schauspieler:
Anthony Hopkins verkörpert Dr. Lecter so gut, das man ihm die Rolle wirklich abnimmt. Man glaubt er ist wirklich ein Massenmörder. Dieses dämonische Gesicht, die Intelligenz und vor allem seine doppeldeutigen Sätze sind einfach Weltklasse und haben einen Oscar verdient.
Dagegen kann Julianne Moore einpacken, sie ist absolut kein Ersatz für Jodie Foster und besitzt 0 Ausstrahlung. Dafür kommt sie zu arrogant und unvorsichtig daher. Ihr Talent ist nicht vorhanden und ich wundere mich immer wieder, wie diese "Wasserleiche" Rollen in Hollywood bekommt. Sie ist das einzige Manko eines perfekten Films.

Fazit:
Hannibal ist zurück und besser denn je. Wer "das Schweigen der Lämmer" mochte, wird Hannibal lieben, sofern er sich für Ridley Scotts Stil begeistern kann.

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