Launige Neujahrskomödie mit langjähriger Tradition und ebensolcher Bewandtnis, in der das dafür geeichte Publikum mit dem Versprechen einer neunzig minütigen Ablenkung des Alltages und der familienfreundlichen Begegnung eines umso weltfremden Allerlei der Unterhaltung angelockt wird. Hier geschehen aus der dafür auch erprobten Schmiede von Produzent Raymond Wong und Regisseur Vincent Kok, die selbst zusammen für ein halbes Dutzend vergleichbarer Werke verantwortlich und zu damaligen Zeiten alljährlich wieder Gastgeber dieser Art von Panoptikum sind:
Die mittlerweile gealterten, aber immer noch erbittert verfeindeten Rivalen Lui Ming [ Raymond Wong ] und Yeung Ah-wai [ Eric Tsang ] sehen sich einer neuen Herausforderung gegenüber. Yeung gibt damit an, dass sein Sohn Alex [ Alex Law ] ein Kind mit seiner Freundin San [ Karena Ng ] erwartet, was Lui zu der Lüge anspornt, dass es bei seinem Neffen Scallop [ Ronald Cheng ] und dessen Frau Cher [ Fiona Sit ] genauso ist. Dummerweise denken die beiden gar nicht daran und sind auch nicht wirklich eng mehr miteinander, was selbst der angeheuerten "Superstar midwife" Gong San [ Sandra Ng ], einer Mischung aus Sexualtherapeutin, Anstandsdame und Geburtshelferin an die Grenze ihrer Möglichkeiten treibt. Um nicht enterbt zu werden, engagiert das unwillige Paar heimlich die sich tatsächlich Liebenden und Nachwuchs empfangenden DiDi Ding [ Lynn Hung ] und Yu Xiu Bo [ Yu Bo ] und müssen in der folgenden Charade auch die Gynäkologin Dr. Yip [ Jo Kuk ] einweihen.
Ein wahrlich erwartungsvoller Blick auf die Ingredienzen des Kessel Buntes entsteht dabei durch auch Kenntnis der vorangegangenen Jahre schon leider nicht mehr, ist die Enttäuschung dafür aber auch gering und die Hoffnung und Zuversicht sowieso gefasst. Eine Handvoll immer wieder der gleichen Darsteller, die auch das Spiel selber trotz (geringfügig) andersartig angelegter Figuren nicht variieren; dazu eine Erzählung, die möglichst auf ein Thema beschränkt und vielleicht auch mal eine Idee dazu am Hinzufügen ist. Viele Konstellationen ja, viele Pärchen zumindest, da das unter der Komödie liegende Subgenre stetig hervordringend die Romantische Komödie, also das Suchen und Finden und nun dann noch das Halten oder Wiederfinden der einzigen, der wahren, der großen Liebe ist. Hierbei werden erneut zwei hervorstechende Partnerschaften in Augenschein genommen, angesichts des Titels, der sich bereits auf den Nachwuchs gründet und einen Schritt weiter gegangen ist, wird bereits etwas Bestehendes formuliert und die Veränderungen durch neue Faktoren dokumentiert. Paar Nummer Eins ist glücklich und versteht sich und hat bereits ein Baby, während Paar Nummer Zwei eher so etwas wie eine platonische Bekanntschaft, da auch in aller Vertrautheit, aber auch dem Verlust jeglicher Intimität und Scham voreinander führt. Zwei Gegensätze, was sich auch im Wunsch nach Kinder äußert und der Aufhänger des Plots ist.
So wird hier immerhin anders als in den vorangegangenen Arbeiten des Duos Wong und Kok, die die im Grunde ebenso bescheidenen All's Well Ends Well 2009 (2009), Love Is ... Pyjamas (2012) und Hotel Deluxe (2013) umfasst, zumindest nicht mehr Händchen gehalten und sich im Flirt und dem Reigen der Liebe probiert. Ein anderer Ansatz, der schneller in die Vollen, schneller in die Niederungen des kantonesischen Verständnisses von Aufbau und Timing und Pointe eines Witzes gehen kann. Die dafür geeigneten Schauspieler, denen auch der billige Lacher, der laute, bisweilen anstrengend verkrampfte Spiel mit viel Mimik und Gestik zu eigen ist, sind sowieso auf der Besetzungsliste vorhanden; fehlt eigentlich und erstaunlicherweise nur noch Chapman To, der allerdings mittlerweile (damals) selbst Zugpferd und viel und (damals) anderweitig genug beschäftigt ist.
Die Rollen nach Schablone und Klischee werden aber auch sonst massig ausgefüllt und bevorzugt in eine märchenhafte Aura mit viel Luxus, Popanz, Sterilität und so jeweils kulissenhaft platziert; die Produktionsfirma Pegasus Entertainment hat offensichtlich genug Geld für Prunk und Protz und anderes Oberflächlichkeiten, was wiederum gut zu der gleichsam seichten Geschichte und ihrer Behandlung, die Trotz prall gefüllt mit Verwicklung und Verwirrung und Verstrickung einfach nur herumgewandert und abgefilmt wirkt, passt. Gut aussehen tut die Szenerie, dann sind genügend Stars und Sternchen an Bord, die wie alte Bekannte, was sie ja auch fast sind, die Zuschauer an die Hand nehmen und für einen kleinen Moment durch eine andere Welt mit viel Trivialität und Banalität, aber immerhin keinen echten Sorgen, Gott sei Dank, begleiten. So stand auch der Termin für das nächste Jahr im Grunde schon fest, sollte sich Mitte Januar 2015 erneut in das Blitzen und Schunkeln der bruchstückhaften Belanglosigkeit mit viel Verwicklung und Verstrickung und der glückhaften Auflösung in das Ende gut und alles gut begeben werden, was dann mit An Inspector Calls (2015) zwar noch geschehen, aber dann in den Jahren folgend seltsamerweise und bis All's Well End's Well 2020 (2020) ausgeblieben ist.