Review

"The Transporter" präsentiert sich als überraschend kurzweiliger Actioner, von dem man keinen Tiefgang oder Realismus erwarten darf. Dafür unterhält er durch spektakuläre Fights und an "Taxi" erinnernde Autofahrten, die gewohnt atemberaubend ausfallen und mit ähnlichen technischen Finessen aufwarten können.

Die titelgebende Figur Frank Martin (Jason Statham) ist ein Ex-Militär, der sich in Frankreich sein Leben mit Paketdiensten von Punkt A nach Punkt B finanziert. Doch als er seine eigenen Regeln bricht (öffne nie das Paket), soll er von seinem letzten Auftraggeber getötet werden, worüber Frank nicht gerade erfreut ist und zurückschlägt. Nebenbei wird in den Film noch eine kleine Liebesgeschichte zwischen dem Helden und der zu rettenden Frau wiedergegeben, der aber relativ wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Sieht man von ein paar Logikschwächen (Wo ist am Ende der zweite LKW?) ab , bekommt man kurzweilige 90 Minuten geboten, in denen nie lange Weile aufkommt. Einzig erwähnenswerte Schwäche des Films sind die eindimensionalen Charaktere, denen man schon am Gesicht ansehen kann, zu welcher Seite sie gehören. Entweder man ist gut oder man ist böse, eine andere Wahl gibt es nicht. So kann man auch keine großartigen schauspielerischen Leistungen erwarten. Vor allem Matt Schulze (The Fast and The Furious, Blade 1 und 2) zeigt hier wieder, dass er nicht viel mehr drauf hat, als sehr finster zu gucken. Einzig Jason Statham liefert als Frank Martin eine sehr brauchbare Leistung ab und könnte somit nach "The One" der aufgehende Stern am Actionhimmel sein. Im Gegensatz zum prolligen und angeberischen Vin Diesel ist Statham eher ein unterkühlter, ruhigen Macho der eher Taten statt Worte sprechen lässt und dabei ein wenig an Bruce Willis erinnert. Der Mann möchte einfach nur in Ruhe gelassen werden und seine Arbeit machen. :-)

Nun aber zu den ganz klaren Stärken des Films, die vom Regisseur Corey Yuen erstklassig in Szene gesetzt wurden, so dass es eine wahre Freude ist, Frank bei seinen Martial Arts Fähigkeiten oder einfach mal in simplen Schießereien begutachten zu dürfen. Das ganze ist sehr schnell geschnitten und erinnert an Einfallsreichtum und Exotik klar an die asiatische Schule. Das da der ein oder andere Stunt ziemlich unmöglich erscheint, darf da nicht weiter stören. Höhepunkt des Ganzen bildet da wohl neben der Endsequenz auf der Autobahn Martins Kampf mit einem Dutzend Gegner in einer riesigen Öllache, durch welche er rutscht und pflutscht, während er alle Gegner auf seine gewohnt lässig Art ausschaltet.
Beim finalen Fight auf der Autobahn gilt wieder das gleiche, wie auch für den Rest des Films: Gehirn ausschalten und genießen wie Frank seinen Feinden mit Fallschirm zu Leibe rückt und dann ein Auto nach dem anderen ausschaltet, nebenbei LKW fährt und seinen selbst ernannten Erzfeind den Gar ausmacht. Auf die aus "Taxi" bekannten Gimmicks, die deutlich Ideen von Luc Besson sind, wird auch hier nicht verzichtet.

Selbst optisch ist der Film eine Augenweide. Satte, helle Farben bestimmen das Bild und lassen so streckenweise Urlaubsgefühle für Frankreich aufkommen. Schöne Landschafts- und Stadtaufnahmen unterstützen diese gelungene Auswahl noch.

Fazit:
Gelungener, kurzweiliger Actionfilm aus Frankreich mit phantastischen Kämpfen, Humor, Verfolgungsjagden, sowie einem neuen Actionhelden. Abzüge gibt es für die einsilbigen Figuren und Logikholpler. Gehirn ausschalten und DVD einlegen, denn ein hoher Spaßfaktor ist garantiert.

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