Review

Einblicke in den Beruf eines Sonderfrachtspediteurs

Frank Martin, aus der Armee ausgeschieden, lebt nun friedlich an der Küste von Nizza. Sein Broterwerb sind illegale oder zumindest zwielichtige Transporte mit dem Auto. Dabei verfolgt er eiserne Regeln: Niemals Namen, niemals das Transportgut anschauen, keine Verhandlungen. Aber wie es halt so ist, eine Regel einmal gebrochen, und schon steht der Ärger vor der Tür. Martin wird aufgrund eines „Frachtgutes“ – einer jungen hübschen Chinesin – in eine üble Geschichte um den Schmuggel von Chinesen verwickelt und sieht sich auf einmal in der Situation, es alleine mit den Übeltätern aufnehmen zu müssen. Dabei hilft ihm der örtliche Kommissar das eine oder andere Mal aus der Patsche, da er selbst den Gangstern nicht Paroli bieten kann. Und Martin verfolgt zumindest eine seiner eisernen Regeln bis zum Ende – ein Deal ist ein Deal – und so legt er den Menschenschmugglern im Alleingang das Handwerk.

Man weiß ja zum Glück nicht alles, denn sonst hätte man den Film nicht mit so großen Augen angeschaut. Jason Statham, den man aus „Snatch“ gut kennt, ist ein begnadeter Kickboxer! Zudem kann der Mann, anders als die guten alten Recken aus den diversen Kampfsportfilmen, auch noch schauspielern, was dem Film insgesamt sehr gut tut. Die Geschichte verliert nämlich relativ schnell an Originalität und Glaubwürdigkeit, was sehr schade ist, denn man hätte sich noch mehr gelungene Verfolgungsjagden gewünscht. Dafür sind die Keilerein sauber choreographiert, doch leider nicht sehr hart – man hat an der Kinokasse wieder mal das jugendliche Publikum für den Film gewinnen wollen, und da sind die harten Szenen auf dem Altar des Mammon geopfert worden. Doch zum Glück gibt es ja das Medium DVD, hier alle Kampfszenen in der „Extended Version“ – daher ist die Kritik auch auf dieser Version basierend.

Statham zeigt den Fieslingen, was eine Harke ist, aber man hätte Cory Yuen, dem Regisseur, der eigentlich für Kampfsequenzen in Major – Movies als Choreograph zuständig ist, auch ein bißchen was zeigen müssen, denn es gibt einige haarsträubende Fehler zu bestaunen. Da sieht man Reifen, die wundersam zu Felgen mutieren und im nächsten Schnitt wieder vollständig am Fahrzeug sind, aus einer Taucherflosse werden zwei, Schuhe sind mal weg, mal da...so etwas ist störend, da man es mit ein wenig Sorgfalt hätte absolut vermeiden können. Wofür werden eigentlich die Leute am Set eines Films alle bezahlt? Irgendeiner könnte doch mal aufpassen, einem Regieanfänger darf ja mal etwas passieren, aber der Rest der Crew hat doch auch Augen im Kopf. Macht aber nichts, da gibt es auch viel schlimmere Fälle, man denke nur an den seligen „Phantomkommando“...Die Geschichte des Films darf auch ein wenig bemängelt werden, die alte Nummer mit Menschenschmuggel ist ein zu ausgelutscher Aufhänger, das möchte man nicht mehr sehen. Auch Familienszenen kann man sich sparen, und ganz zum Schluß große Kinderaugen, na ja, das muß doch nicht sein. Ansonsten aber ein sauberer, schneller Actionfilm mit wenigen Pausen, der Lust auf mehr macht – und ein zweiter Teil ist ja bald im Kino. Nicht immer nur nörgeln, für den Director`s Cut gibt es, auch wegen Statham, 9/10, die normale Version hätte nur 8/10 verdient.

Details
Ähnliche Filme