Review

Beschwingte Unterhaltung...13.03.2016

Begnadeter Koch schmeißt die Brocken hin, kauft sich einen Imbißwagen und zieht mit diesem, seinem Sohn und einem ehemaligen Mitarbeiter von Miami nach Hause, unterwegs die eine oder andere Verköstigung durchführend. Das bringt nicht nur Vater und Sohn näher zusammen, nein, auch die geschiedene Gattin spürt wieder Gefühle...und erfolgreich ist der Koch sowieso.

Und jetzt könnte man angesichts einer derart großen Menge an finalem Kitsch kotzend in der Ecke liegen, aber man tut es nicht. Denn was Herr Favreau hier serviert, in Personalunion als Hauptdarsteller, Autor und Regisseur ist in der Tat ein leckeres Gericht.So lecker, daß auch allerhand bekannte Nasen in Nebenrollen mittun, so lecker, daß man während des Filmgenusses fortwährend Hunger bekommt, so lecker, daß der Film einfach bestens unterhält und wie im Flug vorübergeht. Essen ist einfach eine feine Sache, kochen eine spannende Tätigkeit, und diese Botschaft ist wichtig, gerade angesichts der sich immer mehr erweiternder Masse an Kochunwilligen, die vielleicht mal wieder darüber nachdenken, selbst am Herd etwas zusammenzurühren, statt ein Fertiggericht zu kaufen.

Ganz nebenbei geht es hier auch noch ein bißchen um die Macht der sozialen Netzwerke, wird für Twitter Werbung gemacht ( hilft nicht viel, der Aktienkurs ist im Keller ), und dann ist da noch der Kernwert der Familie, der hochgehalten wird. Und das zieht den Film am Ende ziemlich runter, wenn aus dem nichts eine Revival-Hochzeit gefeiert wird und der Koch, statt die Eigenständigkeit auszubauen, doch wieder ins Angestelltenverhältnis wechselt...bei seinem dereinst größten Kritiker. Unverständlich, gerade im Blickwinkel der Selbstverwirklichung als amerikanischem Traum. In Summe aber ein leichtes, lockeres Gericht, ein Gute-Laune-Film, der schnell gegessen, aber auch schnell wieder vergessen sein wird...8/10.

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