Heavenly Creatures (1994)

Nene mir Filme von Peter Jackson. Stellt man willkürlich ausgewählten Personen diese Frage, wird man wohl als Topantworten "Herr der Ringe" und "Braindead" hören, seine wohl bekanntesten Werke. Und ich könnte wetten, an letzter Stelle würde "Heavenly Creatures" stehen, ein Film, von dem viele bestimmt schon gehört haben, die wenigsten aber wissen wohl, dass er von Jackson stammt. Außerdem ist dieser Streifen der mit Abstand schwierigste von uns` Peter. Leider ging er damals im Kino auch ziemlich unter.

Pauline und Juliet sind zwei Teenager, die sich zum ersten Mal in der Schule begegnen und auch gleich anfreunden. Sie genießen diese Zeit sehr intensiv, durch ihre Freundschaft wird die Phantasie der beiden intensiv angeregt...zu intensiv. Beide schaffen sich eine eigene Traumwelt mit Märchenschlössern, Blumenwiesen und riesigen Gärten. Besonders Pauline kapselt sich immer mehr von der Umwelt, vor allem ihrer Familie ab. Als die beiden Mädchen getrennt werden sollen, kommt es zur Katastrophe...

Ein sehr anspruchsvoller Film, den uns Peter Jackson hier vorsetzt. Eine Mischung aus Psychostudie, Märchenfilm und Thriller, wobei letzteres Element am Anfang und am Schluss auftaucht. Sehr gekonnt beschreibt er vor allem den Wandel von der anfangs schüchternen Pauline zum immer selbstbewusster und auch mit der Zeit immer mehr unheimlich werdendem Mädchen, die am Schluss keine Skrupel mehr kennt, und der die Freundschaft zu Pauline viel mehr schadet als gut tut.

Melanie Lynskey spielt diese Pauline so gut, dass sie eigentlich einen Oscar verdient hätte. Ein großer Beifall deswegen von mir! Kate Winslet ist mir manchmal einen Hang zu theatralisch und überzogen, macht ihre Sache als ziemlich durchgeknallte Juliet dennoch sehr gut. Beide bringen die intensive, später obszessive Mädchenfreundschaft sehr glaubwürdig rüber! Der Schluss des Films ist schockierend, da beim Mord an Paulines Mutter die Kamera nicht wegschwenkt, sondern dieser in aller Deutlichkeit gezeigt wird.

Ein schwieriger Film, den man aber gesehen haben muss. Meiner Meinung nach einer der Top 3 von Jackson.