Review

Psycho-Drum-Terror


Was ein mitreißender Film. Was eine klare, simple, auf-die-Fresse Story. Was für ein genial gespieltes Psycho-Duell. Was ein musikalisches Feuerwerk. Was für Starts von großen Karrieren. Was für ein Kino-Höhepunkt des Jahres!

In Whiplash geht es um den jungen Andrew, der sich nichts mehr wünscht als ein großer Drummer zu werden, wenn möglich der Größte überhaupt. Dafür wird er zum verbissenen Einzelgänger & liefert sich auf einer Elite-Musikschule ein denkwürdiges Psycho-Duell mit J.K. Simmons in der Nebenrolle seines Lebens. Seit Full Metal Jacket hat kein Lehrer oder Ausbilder mehr so gut geflucht und zur Sau gemacht!

Durch den Film fließt spürbar Energie, in manchen Szenen spürt man diese elektrisierende Power fast körperlich, man leidet & zittert mit. Und manche Motive umd Wendungen bleiben bis zum Ende hin offen, was äußerst viel Diskussionsstoff liefert. Macht Simmons das alles wirklich mit dem Hintergedanken einen Diamanten zu schleifen, den einen unter Millionen zu finden? Oder legt er sich die Sachen aus wie sie ihm passen, ist eigentlich nur ein verbissenes, armes A-Loch?

Der Film macht richtig Lust auf Jazz, auf Schlagzeug, auf Musik! Er ist aber nicht nur tonal oscarreif, sondern auch noch wunderschön beleuchtet & aufgenommen, was mich teilweise an Aronofsky oder Fincher erinnert hat. Was eine Leistung auch auf dem Regiestuhl!

Ihr merkt, ich sprudel vor Superlativen, bebe nach dem Kinobesuch noch immer. Vielleicht ist er einen Tick zu lang, aber eigentlich habe ich jede Extraminute genossen. Miles Teller ließ mich Zeit & Raum vergessen... nur noch fühlen, was es heißt der Beste zu werden... 

Whiplash ist ehrlich, hart, rau, manchmal ein Arschloch von Film. Aber defintiv ein bedeutendes Arschloch! Das Geschehen auf der Leinwand fesselt einen von Minute 1 und lässt einen nicht mehr los bis zum Grand Finale. Ich kenne mich mit Jazz und Schlagzeug-Spiel so gut wie gar nicht aus, aber ich kann mir kaum vorstellen, wie man noch besser spielen kann als das Gezeigte. Auch wenn es natürlich nur ein Film ist & gut geschnitten. Natürlich ist es auch eine enorme filmische Leistung so zu fesseln, obwohl man mit der Musik & dem Thema eigentlich nichts zu tun hat. Dies verdeutlicht nur nochmal, das Whiplash ein Biest von einem Film ist und weit mehr als ein reiner Musikfilm.

Fazit: wer Musik mag, wer Psycho-Thriller mag, wer Coming-Of-Age-Dramen mag, wer Black Swan mag, wer gute Filme mag: bitte Eintrittskarte ziehen!

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