Guinea Pig: Android of Notre Dame (1988)

Um seine kranke Schwester zu heilen betreibt der kleinwüchsige Karazawa in seinem Kellerlabor Forschungen an Tieren und auch an einer toten Frau, die ihm ein Unbekannter verkauft. Schnell macht sich die typische Atmosphäre der "Guinea Pig"-Reihe breit, eine simple Homemade-Kamera fängt overactende Darsteller ein, die für diesen Rahmen viel zu professionell wirkende Splattereffekte produzieren. Diese werden hier, im Gegensatz zu den ersten Meerschweinchenfilmchen, zumindest von einer kleinen Rahmenhandlung begleitet, welche eine hinterhältige Mad-Scientist-Story mit kruden Versuchsanordnungen erzählt. Das ist, mal vorsichtig ausgedrückt, reichlich sick und gleichzeitig auch wieder mit lächerlichem Humor durchzogen, am ehesten ist die Mischung wohl noch zwischen "He Never Dies" und "Mermaid In A Manhole" einzuordnen. Da werden schon mal die Ohren mit der Schere abgeschnitten und zwar die eines reanimierten Kopfes, der langsam vor sich hin rottet. In aller vornehmlichen Buntheit der Ausleuchtung gehört das nicht zu den Stärken an SFX, welche diese Extremreihe zu bieten hat, als psychedelischer Splatterstreifen ist das jedoch ganz amüsant und in einzelnen Szenen mit passablem Ekelfaktor versehen. Die berühmten Skalpellschnitte der Vorgänger gibt es auch mal wieder zu sehen, auf die ist man sichtlich stolz. Das Drama um die kranke Schwester hingegen geht dabei ein wenig unter, denn natürlich hat die dünne Story nur eine Alibifunktion und es geht mal wieder darum, menschliche Versuchskaninchen zu zerschnetzeln. Wer das mag, bekommt mit "Android Of Notre Dame" einen der blutigeren Filme dieser japanischen Low-Budget-Reihe zu sehen, leider ist die Inszenierung etwas lahm, was das Tempo angeht. Da das allerdings wieder nicht in Spielfilmlänge produziert wurde, ist das für den Fan solcher obskuren Filme gerade noch verkraftbar, mit passender eigener Hintergrundmusik, z.B. von "Residents", kann man da noch einiges rausreissen.

Fazit: Schräger Low-Budget-Splatter-Trash. Innerhalb der Serie im unteren MittelfeŒd, obgleich es 7ogar eine etwas@hingehudelte StÏry gibt. 5/10 P5nkten