Nachdem Lasse Spang Olsen 1999 mit der schwarzen Komödie "In Chine essen sie Hunde" einen Überraschungserfolg feierte, durfte die Fortsetzung natürlich nicht lange auf sich warten lassen, wobei wir mit "Old Men in New Cars" ein Prequel haben, mit der feinen Konsquenz, dass - bis auf Arvid - alle wichtigen Charaktere des Erstlings wieder dabei sind.
Die Story: Harald (Kim Bodnia) ist frisch aus dem Knast entlassen, doch die Serben machen ihm wieder Stress. Dazu kommt, dass sein alter Kumpel und Ziehvater Monk (Jens Okking) schwer krank ist. Um das Geld für die nötige Transplantation zu bekommen, wird der Plan unternommen, Geld aus einer Bank zu stehlen. Zuvor hat man aber noch Monks Sohn Ludvig (Torkel Petersson) aus dem Gefängnis befreit, der Probleme mit Frauen hat. Zusammen mit "Prügelknabe" Vuk (Brian Patterson) und den beiden Köchen Martin (Nikolaj Lie Kaas) und Peter (Tomas Villum Jensen) wird ein Plan zur Beschaffung des Geldes geschmiedet.
Soviel zum Plot, der ohnehin nur dazu da ist, rasant-witzige Szenen in abstrusen Situationen zu erfinden. Für Freunde des guten Geschmacks ist "Old Men in New Cars" natürlich absolut nichts, denn hier dominieren zynische Sprüche und makabrer Humor. Zwar nimmt sich der Film hinsichtlich des Erstlings ein wenig zurück, dennoch ist auch die Fortsetzung als schwarzhumorig zu beschreiben. Viele Szenen sind schlichtweg brüllend komisch (Englisch im Hotel, Ausbruch, Banküberfall), manchmal aber auch ein wenig albern.
Handwerklich ist das ganze gut anzusehen, eine Top-Inszenierung hat man aber nicht zu erwarten, da manche Szenen schon arg einfach gemacht wurden, z..B. als das Auto in die Oper kracht.
Olsen zeigt erneut sein Herz für Stunts, die sich ansonsten sehen lassen können und einfach nur den Spaßfaktor der Story unterstützen sollen. Realistisch oder glaubhaft ist das ganze natürlich nicht.
Der Film kann erneut auf gute Darstellerleistungen zurückgreifen. Kim Bodnia ist abgeklärt wie immer, darf aber auch mal Emotionen zeigen. Generell ist es schön, dass der Film versucht, ein wenig Tiefgang einzubauen, obwohl die Absurdität eindeutig im Vordergrund steht.
Unübertrefflich sind auch wieder die beiden Köche, die trotz (oder wegen?) ihrer Gutmütigkeit in jede böse Situation eingespannt werden und so etwas wie das Gewissen des Films sind. Auch Torkel Petersson als Frauenmörder und seine spätere Liebe, die selbstmordgefährdete Mille (Iben Hjejle), spielen stark.
Fazit: Die Vorgeschichte zu "In China essen sie Hunde" hat mit dem Erstling nicht mehr viel gemein, der schwarze Humor und die Situationskomik wurden aber beibehalten. Was leider fehlt, ist einfach das Überraschungsmoment, das den Film von 1999 auszeichnete. Ein gelungener Film ist "Old Men in New Cars" aber dennoch.