Franks Bewertung

starstarstar / 3

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

12.08.2014
474 Mal gelesen

Review

von Frank Trebbin

3D-Review

79 n. Chr. Milo, ein keltischer Sklave aus Britannien, der als Kind die Auslöschung seiner Familie durch den römischen Tribun Corvus mitansehen musste, kommt als erfolgreicher Gladiator nach Pompeji. Flugs macht er die Bekanntschaft der lieblichen Kaufmannstochter Cassia und gewinnt aufgrund seiner Fähigkeiten als Pferdeflüsterer ihr Herz. Doch die aufkeimende Liebe hat keine Chance, denn plötzlich steht Corvus, nunmehr Senator, vor den Toren der Stadt und fordert Cassia als seine Braut ein. Der Ausbruch des Vesuv macht schlussendlich allen Beteiligten einen Strich durch die Rechnung...



Sich bei einem Regisseur wie Paul W. S. Anderson über historische Unkorrektheiten aufzuregen, hieße, seine unbändige Lust nach lautem, knalligem Popcorn-Kino zu negieren und nicht zu bemerken, dass der gute Mann eigentlich nur unterhalten will – und zwar nach dem Motto „komme, was wolle“. Und hier kommt halt eine absolut altbackene Liebesgeschichte, quasi direkt aus einem römischen Arzt-Roman entnommen, unter die Räder eines Katastrophenfilm-Vertreters. Klar, es gibt so vieles, was man an „Pompeii“ (hierbei handelt es sich um die lateinische Schriftweise des hierzulande eher üblichen Pompeji) bekritteln und abtun könnte (angefangen von den stereotypen Rollen, in die man noch blassere schauspielerische Leistungen hineingecastet hat, bis hin zu unpassenden Details wie Kleidung und Ausstattung), doch hat dort draußen wirklich einer geglaubt, dass nach Andersons „Die drei Musketiere“ sein „Pompeii“ eine wahrhaftige, trockene Geschichtsstunde wird? Oder man wegen der Verwendung der Motive römisches Reich, Gladiatorenkämpfe und Sklavendasein möglicherweise an Ridley Scotts Vorzeige-Sandalenfilm „Gladiator“ herankommen würde? Wohl kaum, oder? „Pompeii“ ist und bleibt wozu er konzipiert wurde: ein Katastrophenfilm in historischem Gewand. All das was man an seichter Soap-Unterhaltung oder gar eingeschobener Schwert-und-Sandalen-Action in der ersten Stunde geboten bekommt, dient nur dazu, die Spannung zu jenem Finale hin aufzubauen, auf das man fiebert: dem Ausbruch des Vesuv. Und bei diesem Teil des Films spielt Paul W. S. Anderson natürlich seine Stärken aus. Da rummst und knallt es an allen Ecken, dank CGI sind selbst größte Feuer und Eruptionen heute kein Problem mehr. Hier wird im besten Sinne des Wortes Roland-Emmerich-Territorium abgegrast. Punktum. Auf BD 2,35:1 und in 3D (ganz getreu der Handlung: zu Beginn recht flach und bis auf die Tiefenwirkung unspektakulär, ab Beginn der Katastrophe beeindruckend und mit Dir ins Gesicht spuckender Lava und Gesteinsbrocken, die in Richtung Wohnzimmer fliegen). Mit Kit Harrington, Emily Browning, Carrie-Anne Moss, Kiefer Sutherland, Adewale Akinnuoye-Agbaje u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

Details