Zu lang und zu hektisch...03.07.2015
Ehemaliger nordkoreanischer Spezialagent wird in Südkorea des Mordes verdächtigt, muß sodann seinen Häschern von Polizei und Geheimdienst entkommen und parallel noch den Mörder seiner Frau entlarven, derweil manch einer im Geheimdienst ein eigenes Süppchen kocht.
Das klingt zunächst ja gar nicht so schlecht, doch mehrere Dinge machen aus einem sehr guten Film einen guten Film - und dann aus einem guten Film nur noch einen durchschnittlichen. Zum einen ist da zu nennen die sehr umständliche Erzählweise, die ein ums andere Mal immer wieder Erläuterungen bietet, die indes redundant sind und das Geschehen nicht weiterbringen. Zum anderen ist es die Vielzahl von Figuren, die als Häscher auftauchen, um einer nach dem anderen vom scheinbar übermächtigen Nordkoreaner ins Jenseits befördert werden. Drittens gibt es einen völlig überflüssigen Nebenplot rund um eine geschasste Journalisten, deren Story den Film einfach nur ausbremst.
Und viertens, allerdings am schwersten wiegend, hat sich die Kameraführung, gepaart mit der Schnitttechnik, an den schlimmsten Auswüchsen der Bourne - Trilogie orientiert. Ich habe gedacht, daß man diese Zeit nun gottlob hinter sich gebracht hat, hier aber ist alles wieder da, was dem Betrachter übelaufstößt...keine Übersichtlichkeit im Gefecht, hektisches Umhergeschwenke der Kamera, stetes Wackeln auch bei ruhigen Sequenzen...unerträglich. Da hilft es auch nicht, daß die eine oder andere Verfolgungsjagd sehr ordentlich gemacht ist, denn mit zunehmender Laufzeit der insgesamt deutlich zu langen Geschichte wird man ob des Treibens auf der Leinwand nurmehr genervt...und so kann man sagen, daß 4 Millionen Koreaner durchaus irren, denn für mich reicht es nur zu 6/10.