Drei Jahre sind nach den Ereignissen des ersten Teils ins Land gezogen, auf die in Sekundenschnelle in einer Rückblende hingewiesen wird, bevor der Zuschauer auch wieder mitten drin ist in der neuesten Geschichte um Frank Vega, der in der obligatorischen Fortsetzung zu "Bad Ass", zusammen mit seinem Buddy Bernie, dargestellt von "Lethal Weapon"-Hero Danny Glover, mit harten Fäusten und Bauchtäschchen gegen einen Drogenboss zu Felde zieht, der von Andrew Divoff gespielt wird.
Vega leitet inzwischen ein Sozialzentrum in Los Angeles, wo er jungen Boxern beibringt, wie sie innerhalb und außerhalb des Rings überleben können. Als sein bester Schüler in schlechte Gesellschaft gerät und später tot aufgefunden wird, nimmt Vega nach anfänglichen Bedenken die Sache selbst in der Hand und wird dabei vom todkranken Spirituosenhändler Bernie schlagkräftig unterstützt, der nicht nur wie von Geisterhand seine Agoraphobie ablegt, sondern sich als genauso schlitzohriger Womanizer erweist wie Danny Trejo alias Frank, der letzten Endes nicht nur den Drogenring im wahrsten Sinne des Wortes zerschlägt, sondern auch wieder das Herz einer hübschen Witwe im Sturm erobert.
Das Konzept des ersten Teils dient bei der Fortsetzung als Schablone und verdoppelt dabei das Gagpotential, was "Bad Asses" zwar nicht zu der Leichtigkeit des Originals verhilft, aber für jede Menge Spaß und gute Unterhaltung sorgt. Trejo und Glover geben ein herrlich schräges Duo ab, das wieder einmal der jüngeren Generation zeigt, wo der Hammer hängt.
Die Story ist dabei einfach gestrickt, schnell erzählt und über weite Strecken vorhersehbar. Dennoch schafft es Craig Moss erneut, einen witzigen und frischen Old School-Actioner mit vielen selbstironischen Spitzen und flotten Gags in Szene zu setzen, der mit ulkigen Schlagabtauschen zwischen Trejo und Glover aufwarten kann und die simple Rahmenhandlung streckt.
Die stillen und melancholischen Momente bilden dabei wieder den ruhigen Gegenpart zu den rabiaten Actionszenen und den derben Sprüchen der beiden Rambo-Rentner - erreichen dabei aber nicht die Intensität des ersten Teils. Im Gegenteil: Vega, der sich auch hier wieder um eine Mutter und ihre kleine Tochter kümmert und die Liebe beider für sich gewinnen kann, wirkt leider viel zu sehr vom Original abgekupfert. Hinsichtlich der Charakterzeichnung und der Entwicklung der Story bleibt "Bad Asses" dem Vorgänger treu. Während dort die finale Verfolgungsjagd zweier Stadtbusse aus dem Schwarzenegger-Klassiker "Red Heat" entnommen war und für einen fulminanten Höhepunkt sorgte, wurde für die Fortsetzung eine Verfolgungsjagd zwischen Range Rover und Helicopter entliehen, die aus dem Film "Narrow Margin - 12 Stunden Angst" stammt.
Darüber hinaus sorgen einige Explosionen, jede Menge Fights, Schießereien, ein Eispickel im Auge, ein Ventilator, der als Beschneidungswerkzeug zweckentfremdet wird, und ein paar Titten für kurzweilige Unterhaltung, ohne dabei das Tempo des Originals zu erreichen.
Trotz eines einfallslosen und unspektakulären Finales bleibt unter dem Strich ein minimal schwächerer Ableger, der die Unsinnigkeit und Unglaubwürdigkeit mancher Szenen alleine durch Glovers Präsenz wieder ausgleicht. Anspruchsloses Entertainment für zwischendurch, insgesamt aber eine gelungene Fortsetzung, die Spaß macht.
7,5/10