"Firestarter", hierzulande in der Literatur mit Feuerkind übersetzt, war einer dieser Kingromane, der jene Regisseure geradezu angrinste und darum bat, verfilmt zu werden. Die Story eignete sich einfach, auf Zellouid gebannt zu werden. Dabei wird "Firestarter" gerne wie "Christine" beschuldigt, im Gegensatz zu anderen Kings flach und langweilig zu sein, sagen wir einfach mal, dass die Fan-Sparte mal wieder in 2 Lager gespalten wurden. Für die einen wie gesagt der erste Tiefpunkt Kings Karriere, für die anderen ein mehr als gelungener Außenseiter. Tatsächlich liest sich "Firestarter" hier und da wie eine längere Version des Endes von "Carrie", wo eben diese ebenfalls alles in Brand steckt und mit Explosionen verhüllt. King spielt hier mit einem altbekannten Thema und vermischt dieses mit Kritik an der Politik, was er vorher noch nie so ausschweifend gemacht hat.
Es geht um die Familie McGee. Andy McGee kam aus Geldmangel auf die Idee, sich einfach mal für ein Experiment mit neuartigen Medikamenten anzumelden. Lot Sechs nennt sich diese ominöse neuartige Kost. Auf diesem Wege lernt Andy seine zukünftige Frau Vicky kennen, und während die beiden anscheinend durch die Medizin im siebten Himmel schweben, geht es den anderen Teilnehmern nicht ganz so prickelnd, einer kratzt sich sogar mal eben die Augen aus. Für Andy und Viicky hat sich das Spiel in dem Falle relativ gelohnt, Vicky kann plötzlich Gedanken lesen und Andy kann durch Hypnose Leute beeinflussen. Etwas später bekommen Andy und Vicky ein gemeinsames Mädchen namens Charlene, was durch die Einwirkung durch Lot Sechs auf ihre Eltern ebenfalls übernatürlich begabt es, nämlich mit einer ziemlich überzeugenden Pyrokinese. Klar, dass sich der Shop, jene Firma, interessiert fühlt an Familie Übernatürlich, speziell an dem Feuerzeug Charlie. Und so geht der Shop auf eine Jagd, bringt eben mal Vicky in der Waschküche um und entführt Charlie. Doch Andy ist ja nicht auf die Schnauze geflogen, mit ein bisschen Kopfarbeit bringt er die beiden Schergen, die Charlie entführt haben, dazu, sich blind zu fühlen. Und seit diesem Zeitpunkt ist der Rest der McGees auf der Flucht. Derweil findet der Profikiller John Rainbird Gefallen an Charlie und so rede er auf dem Obermacker vom Shop, Cap Hollister, ein. Rainbird will Charlie, warum denn überhaupt wird im Film nicht so richtig deutlich. Inzwischen verschanzen sich Andy und Charlie bei einem recht netten Farmerpaar. Doch auch bis hier folgt ihnen die Firma und so wird die halbe Belegschaft des Trupps von Charlie gebraten, geröstet und was es sonst noch für Brandmethoden gibt. Die McGees fliehen wieder, werden aber am Ende doch von Rainbird geschnappt, der sie promt in den Shop bringt, wo die beiden für Experimente benutzt werden. Andy wird so sehr unter Drogen gesetzt, dass er gar nichts mal drauf hat und Charlie bekommt Bekanntschaft mit Rainbird, nur dass dieser sich ihr als "Onkel John" vorstellt, um eine Freundschaft zu ihr aufzubauen. Derweil spuckt Andy seine Drogen immer aus anstatt sie wie ein braver Junge zu nehmen, was zur Folge hat, dass er seine Fähigkeiten wieder erlangt. So hypnotisiert er Cap Hollister und arrangiert ein Treffen mit Charlie. Rainbird riecht den Braten natürlich sofort, immerhin hat Charlie ihm aufgeregt von dem Plan erzählt. So kommt es zum Showdown, Andy wird erschossen, Rainbird ausgebrannt und fast der gesamte Shop auf mehr oder weniger spektakuläre Art und Weise pulverisiert.
Die Story präsentiert sich spannend, auch wenn sie hier und da Längen aufweist, mag es an den etwas langgezogenen Gesprächen innerhalb der zweiten Filmhälfte liegen oder der stellenweise etwas aufgeblasenen Szenerie. Die Schauspieler sind so gut wie alle bekannt. David Keith gibt eine ordentliche Leistung ab, George C. Scott gibt die intensivste Darstellung ab, Martin Sheen schaft es leider nicht, seiner eindringlichen wie beklemmenden Schauspielkunst aus "Dead Zone" gerecht zu werden und die junge Drew Barrymore nervt nach einer gefühlten Weile mit ihrem Dauerschmollen, den eindeutig aufgesetzten Ausrastern und den zum Teil komischen Dialogen.
Das ganze wird auch der Vorlage durchaus gerecht. Regisseur Mark L. Lester steht zwar (zumindestens mit diesem Film) nicht gerade für konsequente Qualität, aber zumindestens ist er kein blutiger Anfänger. Die Musikuntermalung ist typisch 80er, Synthesiser ala' "Halloween", die allerdings wirklich Stimmung macht. Wer unbedingt auf Blut steht, der wird hier nicht unbedingt bedient, denn Blut gibt es hier mit am wenigsten. Und das Finale zieht den ganzen Film fast runter, denn es ist wirklich übertrieben und zeigt eigentlich nur aus verschiedenen Kameraperspektiven, wie irgendwelche Feuerbälle Leute oder gar Häuser abfackeln. Durchaus nett, wäre es doch nur nicht so elendig hingezogen wie Kaugummi.
Fazit
Hält sich nah an der Vorlage, weiß schauspielerisch ganz gut zu überzeugen und mit guten Effekten gespickt. "Firestarter" ist ein guter Unterhaltungsfilm, mit einigen Schwächen.
7/10
P.S
Wer den "Shop" interessant findet, der kann sich gerne mal "Stephen Kings Golden Years" ansehen, der handlungsmäßig sehr an Firestarter angelehnt ist und sogar Anspielungen auf diesen hat!