Review

Story :
Kelly lebt in L.A. und träumt von der großen Karriere als Tänzerin im Bereich des Modern Jazzdance.
Aber es ist ein steiniger Weg um den angestrebten Erfolg zu erzielen!
Kelly muss nebenbei in einem Diner als Kellnerin arbeiten um sich über Wasser halten zu können und
muss sich zudem auch noch mit arroganten Tanzlehrer Franco rumärgern.
Franco hat ein Auge auf sie geworfen doch sie weist ihn zurück, was wohl auch der Grund dafür sein dürfte
das sie in den Auditions immer gesagt bekommt sie "sei noch nicht so weit".
Durch Zufall trifft sie am Strand auf Ozone und Turbo, die beide Streetdancer oder auch sogenannte B-Boys sind.
Kelly ist von dieser Art des Tanzes sofort begeistert, da sie merkt welche Energie,Akrobatik und wieviel
Potenzial darin steckt.
Und für die Breakdancers ist es sogar mehr als nur ein Tanz; es steckt eine ganze Lebensphilosophie dahinter.
Schnell freunden sich die 3 miteinander an und Kelly nimmt Unterricht bei Turbo und Ozone im Breakdance.
Da sie sehr talentiert ist nehmen die 3 als Gruppe schon bald mit großem Erfolg an Breakdances Battles teil.
Doch sie haben größere Pläne für diese noch junge Kultur; sie wollen Breakdance und dem Hip Hop Lifestyle
einer größeren Masse bekannt und zugänglich machen.....

Bewertung :
Welches "Kind" der 80ger kennt diese Begriffe nicht :
Locking & Popping, Electric Boogie, Robot oder Freeze.
Auch ich, Jahrgang 1975, bin im Jahr als BREAKIN' auf die Leinwand kam mit dieser damals jungen "Jugendkultur" in Berührung gekommen und war fasziniert und
begeistert von der Musik und der Art des Tanzes.
Ich erinnere mich noch als wäre es gestern als ich meinen ersten Walkman bekam, der mit dem "Breakdance Sensation '84" Audio Tape und ein paar weißer Handschuhe
ausgeliefert wurde und wie meine Cousins, meine Freunde und ich versuchten diese Moves auch hinzubekommen.
Auch heute noch, fast 30 Jahre später, weiß mich dieser "Lifestyle" zu begeistern.
Leider hat Hip Hop und Rap durch seine aktuellen und doch recht erfolgreichen "Vertretter" und ihren frauenfeindlichen Statements,
dem Bling-Bling Gangster Gepose und der vorherschenden Aggressivität viel von seinem Reiz und seiner Reputation verloren und befindet sich in einem
gradezu regressiven Zustand.
Leider wird BREAKIN' immer wieder als reines Kommerzprodukt bezeichnet welcher an die Qualität der Filme
WILD STYLE, KRUSH GROOVE oder STYLE WARS nicht herankommt.
Man sollte hier aber nicht aus den Augen verlieren das der Fokus bei BREAKIN' auf den Tanz gerichtet ist, dieser kommt aber natürlich ohne die Musik nicht aus.
In WILD STYLE wird die Hip Hop Kultur ja in allen Facetten potraitiert, in STYLE WARS geht es hauptsächlich um Graffitti
und KRUSH GROOVE ist letztendlich ein biografischer Film über Russell Simmons(neben Rick Rubin der Begründer von Def Jam Records,
welches u.a. Run DMC,Kurtis Blow, LL Cool J oder die Beastie Boys veröffentlichten).
Und unter diesem Aspekt kann/sollte man BREAKIN' ohne Zweifel als essentiellen Film für die "Breaker" endlich die verdiente Anerkennung geben!
In meinen Augen ist nämlich der Film BEAT STREET, der im gleichen Jahr wie BREAKIN' rauskam und von Harry Belafonte produziert wurde,
viel eher ein Versuch eine noch junge Kultur kommerziell auszuschlachten.
Die Tanzchoreografien in BREAKIN' sind über jeden Zweifel erhaben und man bekommt Non-Stop B-Boy/B-Girl Action par excellence!
Sicherlich darf man hier keine hochkomplexe Story erwarten aber die Dramaturgie des Films klappt bestens um die Protagonisten und die erzählte Geschichte
in ihrer Entwicklung stets voran zu bringen.
Über die 82 Minuten Laufzeit kommt keine Langeweile auf, man wird permanent mit technisch vollendeten Tanzchoreografien und treibender Musik in die Story gesogen.
Sicherlich darf man von den Hauptdarstellern auf der schauspielerischen Ebene keine Höchstleistungen erwarten; darf aber nicht vergessen das die 2 männlichen
Hauptpritagonisten keine ausgebildeten Schauspieler sondern B-Boys und Streetdancer sind.
Und dafür machen sie ihren Job wirklich mehr als gut!
Ein wichtiger Bestandteil des Films ist natürlich auch die vorhandene Musik und schon nur der Titeltrack "Breakin'... There's No Stoppin' Us" von Ollie
and Jerry geht einem direkt ins Ohr und in den Körper; man verspürt förmlich die Lust sich zu bewegen.
Auch der Rest des Scores kann sich sehen lassen und der wohl bekannteste Track ist hier "Ain't Nobody" von Rufus & Chaka Khan; dieses Stück schaffte es
im Jahr 1989 ja sogar in die Top Ten der deutschen Charts.
Übrigens war "Ain't Nobody" eigentlich ein Song der im Auftrag von Quincy Jones für Michael Jacksons Album "Thriller" komponiert wurde,
doch aufgrund eines Versprechens mit dem Produzenten des Hits Russ Titelman ging das Lied an Rufus und Chaka Khan.
Der Track "Body Work" von Hot Streak war ein Clubhit und die Synthese von Funk und Electro fügt sich mit dem treibendem Upbeat bestens in den Film und seinen
Soundtrack ein.
Auch sehr erwähnenswert auf Soundtrack ist das treibende Electro-Rap Stück "Reckless" von Chris "The Glove" Taylor.
Der in diesem Track performte Rap stammt von niemand anderem als von Ice-T, der in BREAKIN' ja auch sein Debüt auf der Leinwand gab.
Auch unter den Darstellern werden aufmerksame Zuschauer noch ein sehr bekanntes Gesicht finden!
Kein geringerer als Jean Claude van Damme hat am Anfang des Films einen Cameo als Tänzer am Strand und die "Action-Praline aus Brüssel" hat echt ein paar funky Moves
auf Lager; man staunt nicht schlecht das der Mann außer wild rumkloppen auch nocht tanzen kann!
Dieser Cameo war übrigens ein Gefallen den van Damme dem Produzenten Menahem Golan schuldete, da dieser dem Belgier einen Vertrag gab und ihm die Tür ins Filmgeschäft
öffnete.
BREAKIN' ist, wenn auch von vielen als reines Kommerzprodukt abgestempelt, zweifellos ein Zeitdokument das seinesgleichen sucht und sich nahtlos in die Reihe der Old School
Hip Hop Filme einreiht.

8 von 10 Punkten

Zur DVD :
Die deutschen Fans und Sammler mußten lange warten bis sie sich diesen Klassiker des 80ger Jahre Kinos in die heimischen Regale stellen konnten.
Während der Film in den USA schon im Jahr 2003 eine Auswertung auf DVD fand mussten wir uns noch knapp 9 Jahre gedulden.
Doch dank des Labels Ascot-Elite dürfen auch wir uns nun an diesem Film erfreuen der als DVD und als Blu-ray erschienen ist.
Mir lag zu dieser Rezension die DVD von Ascot-Elite vor.
Das Label hat es wieder einmal geschafft einen Film der fast 30 Jahre auf dem Buckel hat in einer stechend scharfen Bildqualität zu präsentieren!
Es gibt hier absolut keinen Grund etwas zu beklagen und eine bessere VÖ als diese hier wird es nicht mehr geben.
Der Film liegt im Original Bildformat, welches 1,85:1(anaamorph 16:9)ist.
Die Bildqualität ist klar und frei von Bildrauschen und auch die Farben sind satt; das von Ascot-Elite verwendete Master ist somit frei von Mankos.
Der Ton liegt hier in der deutschen Synchro sowie im englischen Originalton in Dolby Digital 2.0 Stereo vor.
Auch beim Ton muss man also keine Abstriche machen; ein toller,dynamischer Klang der frei ist von Rauschen oder Aussetzern so das auch der Hörgenuss nicht zu kurz kommt.
Die DVD selbst ist eine Double Layer DVD-9 und der vorhandene Speicherplatzt von 8,5 GB konnte bestens genutzt werden um ein perfektes Gesamtprodukt zu bieten.
Die DVD selbst kommt in einem handelsüblichen Amaray und verfügt über ein Wendecover mit 2 unterschiedlichen Designs.
Für Nostalgiker gibt es das Retro Design und Leute die es etwas moderner mögen können das Cover im neuen Desing wählen; wobie beide Cover toll aussehen und es
fällt schwer eine Entscheidung zu treffen.
Als Extras gibt es den Original Trailer zum Film und noch eine Trailershow.
Eine rundum gelungene Veröffentlichung aus dem Hause Ascot-Elite Home Entertainment und dank dieses Labels kommen endlich auch die deutschen Fans in den Genuß dieses
Klassikers!

DVD Wertung :
10 von 10 Punkten

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