Von der Vorfreude und der Enttäuschung...15.12.2017
Über diesen Film habe ich auf nur wenigen Seiten im Internet gelesen, aber viel positives...er war auch lange Jahre nicht zu bekommen, und dabei darbt der Actionmarkt doch so sehr, daß man sich als Fan nach einer Veröffentlichung sehnt. Was ich aber gelesen hatte, machte mich mehr als neugierig, und als ich nach drei Jahren endlich ein Exemplar im Regal hatte, war ich mehr als gespannt. Aber wie es nun einmal so ist...manchmal ist Vorfreude die schönste Freude, denn das, worauf man sich so lange freut, enttäuscht dann oft - zu groß die Erwartungen, zu schwach die Lieferung.
Nichts neues seitens der Story, die sehr bemüht Dramatik erzeugen will. Drei Polizisten jagen Drogenhändler, kommen in die Bredouille, einer muß sterben. Jahre später greifen die restlichen Zwei den Fall wieder auf, entdecken unfaßbares und können den Drogenbaron endlich zur Strecke bringen. Mit dabei: Verrat, Ehre, Freundschaft, Korruption...alles Themen, die man seit den seligen tagen von John Woo gut kennt - und an sich auch mag.
Hier aber macht die Regie einen entscheidenden Fehler. Der Film dauert 134 Minuten, und das sind für die an sich sehr übersichtliche Story etwa 30 Minuten zuviel. Und womit füllt man Leerlauf? Eben...mit Gerede, Rückblenden, Nebenschauplätzen, bedeutungsvollen Blicken. Das klingt nicht so spannend? Ist es ja auch nicht. Sehr schade, denn der Rest kann sich sehen lassen. Gut inszenierte Action, harte Feuergefechte, an sich ein echter Männerfilm, doch der Funke springt nicht über. Das ganze Treiben wirkt überkonstruiert und gewollt, statt eine einfache Story auf den Punkt zu bringen. So bleibt nur ein weiterer Beleg für meine These, daß das asiatische Kino seit einiger Zeit lahmt...für den Weißen Sturm reicht es noch zu 7/10.