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Nach genetischen Experimenten zur Insektenvernichtung wandeln sich die Küchenschaben in einer Kleinstadt zu einer tier- und menschfressenden Plage, was ein paar mutige Leute versuchen in den Griff zu bekommen.

"Das Nest" fängt wie ein ganz normaler Tierhorrorstreifen an und bleibt diesem Strickmuster auch bis kurz vorm Ende treu. So werden erstmal die Figuren eingeführt und die Krabbeltiere nach und nach zu einer immer größer werdenden Gefahr aufgebaut.
Bei den Charakteren hält man sich an den üblichen Verdächtigen. Da haben wir den Sheriff, der zugleich die heldenhafte Hauptfigur ist, eine junge Frau, die nach Jahren zurück in das Städtchen kehrt, die alte Liebe zum Sheriff aufleben lässt und ein paar Problemchen mit ihrem Vater, dem Bürgermeister, zu bereinigen hat, den sprücheklopfenden Kammerjäger, die Restaurantin, die scharf auf den Sheriff ist, was zu Konflikten mit der Neuankömmlingin führt, die Forscherin, die sich dem Insektenfall annehmen soll und noch einige Geheimnisse im Ärmel verbirgt und allerhand eindimensionale Nebenfiguren, die nach und nach als Schabenfutter dienen. Besonders innovativ sind die Figuren und deren Verhaltensweisen nicht und daher kommt an mehreren Stellen Langeweile auf.
Auch die Schaben sind anfangs sehr einfach und unspektakulär in Szene gesetzt. So sieht man bei deren Angriffen ein paar Grashalme rascheln, hört ihr Gezirpe, bekommt Bilder aus der Sicht der Krabbler zu sehen und sieht später die Erzeugnisse ihres Treibens, sprich Tote und Verwüstung. Mit zunehmender Laufzeit sind die Insekten dann auch mal des Öfteren auf dem Bildschirm zu sehen, wobei die Attacken auf Menschen ebenfalls eher für eine "Joah, nicht schlecht, aber soll das wirklich alles gewesen sein"-Stimmung sorgen, denn so richtige Ekel- oder Gruselsituationen, die bei der Thematik sicher drin gewesen wären, bleiben aus. Wirklich gelungen ist hier lediglich die Restaurantszene, in der die Insekten unterlegt mit dem Song "La Cucaraca" mit Kaffe übergossen, mirkrowelliert, fritiert und zermixt werden.
Am Ende des Films wird dann die Trashkeule ausgepackt, denn plötzlich sind die Schaben in der Lage, sich mit ihren Opfern zu kreuzen, was eine Katzenschabe und einen Insektenmenschen zur Folge hat. Umgesetzt wurden diese Kreaturen durch Maskeneffekte, die sich trotz wahrscheinlich eher niedrigem Budget sehen lassen können. Zudem gibts im Finale ein paar feine Bluteinlagen und spätestens wenn die Insektenkönigin daherkommt, weiß der Zuschauer, dass dieser Film nicht ernst genommen werden möchte.

Insgesamt ist "Das Nest" eine streckenweise sehr zähe Angelegenheit, die jedoch gegen Ende so richtig schön auf den Putz haut und einen mit trashigen Ideen und guten Maskeneffekten in den Abspann entlässt.

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