Review

Auch wenn die Angelegenheit latent ein wenig nach Tarantino-Kopie riecht, - Regisseur Joe Carnahan meldetet sich nach dem überaus gelungenen "The Grey - Unter Wölfen" ebenso eindrucksvoll zurück.

Pechvogel Stretch (Patrick Wilson) chauffiert in LA kuriose Gestalten durch die Gegend und muss plötzlich 6000 Dollar auftreiben, um seine restlichen Spielschulden bis Mitternacht zu begleichen. Da kommt ihm der exzentrische Milliardär Karos (Chris Pine) in Anbetracht eines möglichen Trinkgeldes gerade recht. Doch bei dem liegt die Betonung auf exzentrisch...

Carnahan liefert zwar einen zuweilen etwas überdrehten Trip ab, doch dieser steigt von Beginn an mit viel Schwung ein, als Stretch per Autounfall seine vermeintliche Herzdame kennen lernt, welche ihn einige Zeit später, direkt nach dem gemeinsamen Orgasmus wieder absägt. Die Hauptfigur ist sogleich als Sympathieträger etabliert und auch sein nicht immer ganz seriöses Klientel macht Laune.

Ob sich David Hasselhoff und Ray Liotta mit deutlicher Selbstironie von A nach B bringen lassen, der Geist eines ehemaligen Kollegen bissige Kommentare in unvorteilhaften Momenten abgibt oder der Milliardär mit einer Bruchlandung vom Fallschirm halbnackt auf der Windschutzscheibe eingeführt wird, - skurrile, boshafte und schwarzhumorige Momente wechseln sich in einem gesund flotten Erzähltempo ab und sorgen schon allein damit für Kurzweil.

Hinzu kommt, dass die Handlung kleine Wendungen parat hält und einige Nebenhandlungsstränge zusammenführt und nicht nur einfach Stationen abklappert.
Die Figurenkonstellation bleibt zwar überschaubar und einige Klischees sind nicht von der Hand zu weisen, doch die merkliche Spielfreude sämtlicher Beteiligter ist ein großer Gewinn.
Wilson ist grandios als Loser und zeigt viele Facetten, während Chris Pine mit Rauschebart sichtlich Spaß an der Rolle des überkandidelten Freaks hat. In weiteren Nebenrollen überzeugen unter anderem Jessica Alba, Ed Helms, Brooklyn Decker und Randy Couture.

Obgleich die Erzählung im ersten Drittel noch ein wenig ziellos daherkommt, gewinnt sie im Verlauf immer mehr an Fahrt, baut ein paar gelungene Actionsequenzen ein, spart nicht an derben Sprüchen und etwas nackter Haut und erzeugt so manchen Lacher, wobei die Story gegen Ende einen charmanten Abschluss findet.
Einige Outtakes während des Abspanns untermauern indes, dass am Set ebenfalls viel Spaß geherrscht haben dürfte und das ist dem Streifen eben deutlich anzumerken.
Keine sonderlich anspruchsvolle, jedoch eine sehr unterhaltsame, bunte Mischung.
8 von 10

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