Buchstabengetreues Remake...02.01.2016
Polizist und Ganove schließen sich zusammen, um im Jahr 2018 in Detroit eine Neutronenbombe zu entschärfen, die ein böser Bürgermeister dort plaziert hat, um das Viertel auszuradieren, der besten Bauplatzlage wegen. Dazu noch ein bißchen Drogenbaron und hübsche Freundin, das wars.
Das schlimme an diesem Film ist nicht, daß er ein wirklich werkgetreues Abbild des sehr guten Ghettogangz ist, sondern daß hier Paul Walker ein letztes Mal zu sehen ist. So schade um diesen Darsteller, der gerade in Actionfilmen jenseits der ganz typischen Machart wunderbar besetzt war...hier spielt er den kernig zulangenden Polizisten, und das steht ihm gut. Sein Partner spielt genau das, was er im Original auch getan hat, er rennt ein bißchen und macht Parcours. Dazu noch typische Rapmusik, böse Schwarze, in Summe alles streng nach Schema und mit allerhand Logiklöchern, genau wie beim Original. Nun, wir sind im Reich des Luc Besson, und der Mann weiß, was seine Kunden wünschen - und wie man Geld verdient.
Denn, und das ist an sich schon traurig, dieser Film ist im Grunde genommen eine Frechheit. Ist man in Amerika zu dumm, zu erkennen, daß man Geld für eine Kopie ausgibt? Sind Synchronsprecher nicht verfügbar? Ich habe generell nichts gegen Remakes, wenn diese dem Original neue Nuancen abgewinnen, gar Veränderungen vornehmen. Aber einen Film einfach blind zu kopieren, das ist dreist und nur dazu da, dem Publikum Geld aus der Tasche zu ziehen. Im Original bemängelte ich den fehlenden Hintergrund der Story, da wäre doch hier eine ideale Plattform bereit gewesen...aber dann hätte der Zuseher vielleicht sogar denken müssen, und das mag Besson nicht.
So bleibt ein ganz netter Streifen mit viel Haudrauf und Schlagtot, einigen guten Actioneinlagen und kurzer Laufzeit...ein Happen für Zwischendurch, schnell gegessen, schnell vergessen - 7/10.