"Gli invasori" erzählt die Geschichte der zwei Söhne Haralds, eines nordischen Fürsten und Wikingers, der mit seinen Leuten einen britischen Küstenstrich besiedelt. Dem König der Briten gefällt die Wikingersiedlung nicht, und er beauftragt seinen Vasallen Ruthford, durch Verhandlungen mit den "Barbaren" deren Abzug aus der Küstenregion zu erwirken. Ruthford kommt dem Befehl mit eigenen Mitteln nach und veranstaltet unter den Siedlern ein Gemetzel. Nur wenige können entkommen. Harald fällt und hinterlässt seine Söhne Eron und Erik, die voneinander getrennt werden. Der König kommt durch ein von Ruthford angestiftetes Attentat ums Leben. Erik wird von der verwitweten englischen Königin als Ziehsohn aufgenommen. Eron wächst in der Heimat Haralds auf. Als er erwachsen ist, beschließt sein Stamm, Rache zu nehmen. In einem Zweikampf bestätigt Eron seinen Führungsanspruch. Sein Bruder Erik trägt inzwischen den Titel eines Herzogs und ist ein enger Vertrauter der Königin. So befinden sich die beiden Brüder auf entgegengesetzten Seiten. Nach einem anfänglichen militärischen Erfolg bringt Eron die Königin als Geisel in seine Gewalt, doch er hat nicht mit Ruthfords Hinterlist gerechnet.
In der Filmographie Mario Bavas, der sich hauptsächlich mit seinen Grusel- und Horrorstreifen einen Namen gemacht hat, finden sich auch Vertreter der in den 50er und 60er Jahren so beliebten Monumental- und Sandalenfilme. Sein Talent für atmosphärische, farbenfrohe und effekthaltige Filme, denen man ihre Kostengünstigkeit kaum ansieht, bewährt sich hier genauso wie in seinen Horrorwerken. Da der Film von 1961 ist, fallen die Schlachtszenen natürlich weit zurückhaltender aus, als man es von heutigen Filmen gewohnt ist. Aber was zur damaligen Zeit an Realismus möglich war, lotete Bava wohl auch aus, z. B. sieht man bei dem Anfangsgemetzel relativ kurz, wie eine Frau samt Kind mit einem Speer durchbohrt wird. Bei anderen Gelegenheiten zeigt sich der Film weniger an Realismus denn vielmehr an phantasievoller optischer Spielerei interessiert, z. B. wird die heidnische Zauberwelt der Wikinger durch eine Tanzszene vermittelt, die einen vor allem von der Musik her fast mehr an den Orient denken lässt als an den kühlen Norden. Aber wie's wirklich war, weiß man ja leider sowieso nicht so recht, von daher sei es Herrn Bava gewährt. Was die Darsteller angeht, hat man wie auch in "Eine Handvoll blanker Messer" auf Cameron Mitchell als Protagonisten zurückgegriffen, der wegen seiner dunklen Haarfarbe offenbar nicht direkt als Vorzeigewikinger durchging und deshalb eine Blondierung verpasst bekam, mit dem Ergebnis, dass seine Haare im Film orange sind. Bei dem sehr südländisch aussehenden Folco Lulli, der den Harald spielt, hat man gleich ganz drauf verzichtet. Anders bei den Kessler-Zwillingen, die nun wirklich zwei nordische Schönheiten reinsten Wassers sind und an denen man sich kaum sattsehen kann. Auch die anderen Darsteller sind solider Standard, nur den comic-relief-Clown, hier als Diener Eriks unterwegs, hätte man sich sparen können. Von der kulturhistorischen Seite her betrachtet, werden die Wikinger zwar nicht als schlechte Menschen, aber schon als "Wilde" dargestellt, im Kontrast zum Rittergepränge der Briten, die eigentlich eher dem 12. als dem 8. Jahrhundert entsprungen scheinen. Man verzichtet dankenswerterweise darauf, dass die heidnischen Wikinger sich noch in rührseligen Szenen zum barmherzigen Jesulein bekehren lassen, wie man es in anderen Filmen hätte befürchten müssen, obwohl sich eine derartige Entwicklung am Ende ein wenig andeutet. Das Ende, um dabei zu bleiben, fällt recht unerwartet und nicht ganz untragisch aus.
Zum Glück wurde dem Film vor einiger Zeit eine wirklich gelungene DVD spendiert, die ebenso wie die wunderschönen e-m-s-Bava-Veröffentlichungen hoffentlich zu einer Renaissance dieses ebenso begabten wie sympathischen Regisseurs beitragen.