Okay, heute also Unknown Identity 4. Auch wenn Liam Neeson in Teil 3 am Ende von Wölfen gefressen wurde. Ein bisschen komisch war, dass in dem am Anfang seine Frau gestorben ist, mit der er am Ende von Teil 2 gar nicht zusammen war, nachdem er seine Tochter in Frankreich gerettet hatte. Aber ich habe eh nicht verstanden, wieso er Frau und Kind hatte, davon wurde in Teil 1 gar nichts erwähnt...
Ernsthaft. Liam Neeson scheint in den letzten Jahren immer wieder die gleiche Rolle zu spielen. Nachdem er über Jahrzehnte gezeigt hat, wie vielseitig er sein kann, hat er sich jetzt auf einer Rolle festgelegt,den vom Leben enttäuschten, betrogenen, knallharten Hund, der seinem eigenen Moralkompass folgt, wie ein Held aus einem Film aus Hollywoods Schwarzer Serie. So wie Bogart vergliechbare Rollen in Der Malteser Falke, Das unbekannte Gesicht oder Casablanca spielt, tut Neeson dies eben in der Unknown Taken Grey Non-Stop Identity Reihe. Sehr "subtil" *hust* wird in den ersten zwei Minuten eingeführt, das er Probleme mit Depressionen und Alkohol hat, um ihn danach durch eine kompetent konstruierte Handlung zu jagen, an deren Ende erwartungsgemäß ein Flugzeug gecrasht wird. Das passiert einigermassen wendungsreich und spannend inszeniert in einem absolut ehrlichen Film, der keine Sekunde so tut, als wäre er mehr als ein unterhaltsamer Reißer (okay, etwa 2 Minuten droht er, auf die 9/11-Trauma-Schiene zu rutschen, dankenswerter Weise geht da aber die Bombe hoch. Liam Neeson schaut ganz oft grimmig, brüllt und verprügelt ein paar Leute (diesmal aber keine Franzosen, was dem Ganzen ein wenig den Spaß nimmt), bleibt aber immer noch ein großartiger Charakterschauspieler, der auch die dunkleren Seiten der Rolle wenigstens anschneiden kann, auch wenn das Drehbuch ihm keine Möglichkeit gibt, diese weiter auszuloten. Sicher nicht der Film, wegen dem man sich an Neeson erinnert, aber er muss hier wenigstens nicht neben Jar Jar Binks spielen.