Review

iHaveCNit: Robocop (1988) + Robocop (2014)

Original vs. Remake


Cyberpunk, das Subgenre der Science-Fiction, welches mit Filmen wie „Escape from New York“ und „Blade Runner“ seine ersten Grundsteine erhielt, bekommt 1987 einen weiteren Vertreter spendiert: Paul Verhoevens RoboCop. In einer dystopischen Zukunft wird ein Experiment vorgenommen, in dem menschliche Androiden die Verbrechensbekämpfung vornehmen dürfen. Bei der Erstsichtung vor einer Woche des ersten Films lag meine Sichtung von „Ghost in the Shell“ nicht sehr weit zurück und ich muss sagen, dass RoboCop eine amerikanische, weniger technisch versierte Form von „Ghost in the Shell“ ist, bevor es überhaupt „Ghost in the Shell“ gab. Allgemein sehen sich die Plots sehr ähnlich und orientieren sich an den gleichen Punkten.

Detroit in der Zukunft: Der Konzern Omnicorp arbeitet im Zuge der immer stärker werdenden Gewalt an einem Programm, in dem Mensch und Maschine als Einheit in einem „RoboCop“ vereint werden. Der rechtschaffene Polizist Alex Murphy ist gerade an einer Verfolgung eines psychopathischen Schwerverbrechers dran, muss sich diesem jedoch auf brutalste Art und Weise geschlagen geben. In Alex Murphy sieht Omnicorp den perfekten Probanden für das „RoboCop“-Experiment. Im Laufe seiner Arbeit jedoch kommt die menschliche Seite Murphys immer mehr heraus und er kommt bei der Suche nach seinen Peinigern auch einer Verschwörung auf die Spur.

Ich habe hier vor, beide Versionen des Films – Das Original sowie auch das Remake – zu besprechen. Beide Versionen sind sich in der Story sehr ähnlich, aber in einigen Details grundverschieden. Wo es im Original noch ausschließlich um die Verbrechensbekämpfung geht, kommt der Kampf gegen den Terror ebenso im Remake zu tragen. Das Original ist in seiner Darstellung extrem brutal und bietet klassische 80er-Jahre-Action. Diese Brutalität vermisse ich im Remake ein wenig und die Action wirkt stark an unsere Zeit angepasst, ohne wirkliche Akzente setzen zu wollen bzw. zu können. Cyberpunk weicht hier generischer Science-Fiction. Im Original folgen wir in der Story einem klaren Pfad, der konsequent ohne verkompliziert zu werden zu Ende geführt wird. Ünnötig komplex wird es dagegen im Remake, der in meinen Augen zuviel will, was aber im Endeffekt damit begründet werden kann, dass hier Schauspieler wie Michael Keaton, Gary Oldman, Samuel L. Jackson entsprechend groß sind und entsprechende Screentime bekommen müssen. Hatten wir es im Original noch mit medialer und gesellschaftlicher Satire zu tun, so kommt ein interessanter politischer Diskurs im Remake zu tragen. Einer der gravierendsten Unterschiede ist, dass zu einer gut funktionierenden emotionalen Falltiefe zum Ausgleich der schauspielerischen Limitierung eines Joel Kinnaman seine Frau und Kind hier noch am Leben sind und dieses Familiendrama in kleinem Rahmen den Charakter von Kinnamans Alex Murphy unterstützt.

Insgesamt hat mir in dieser Nachbetrachtung das Original besser gefallen, auch wenn die Effekte vor allem im Bezug auf ED-209 weniger gut gealtert sind und die Thematik der Frage nach Menschlichkeit nicht vollends ausgereizt wird.

Das Remake will in meinen Augen zuviel, liefert dann aber zuwenig,um es mit dem Original aufnehmen zu können. „Weniger ist mehr“ trifft auch hier zu. Mir hat er trotz allem noch gefallen und bietet kurzweilige Unterhaltung.

„RoboCop“ Directors Cut (1988) – My First Look -.9/10 Punkte

„RoboCop“ (2014) – My First Look – 7/10 Punkte

„Original vs. Remake“ - Sieger „Original“

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