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Robocop, ein Film der für grandiose 80s Action steht. Brutal und einfach nur 90 Minuten Unterhaltung. Kein Wunder, dass der Film einen schweren Stand bei den deutschen Jugendschützern hatte, vor kurzem gelang es nun aber endlich, den Film mit einer FSK 18 Freigabe durchzuboxen und das komplett ungeschnitten. Doch was soll man von einem Remake halten, dass ab 12 freigegeben ist? Wird es noch Action bieten oder wie lässt sich diese niedrige Freigabe sonst erklären? Und viel wichtiger lohnt es sich überhaupt?

Kurze Antwort Nein, lange Antwort folgt. Zur Geschichte braucht man nicht wirklich viel sagen. Ein neues Programm, welches dafür da ist, die Menschen mit Robotern zu beschützen anstatt mit echten Menschen wird ins Leben gerufen. Doch in den USA gibt es einen Beschluss der eben jenen Einsatz untersagt. Also muss sich Omnicorp, die Firma die hinter den Robotern steht etwas einfallen lassen und so entsteht Robocop, halb Mensch, halb Roboter. Doch nicht alles scheint glatt zu laufen und bald beginnt das Projekt zu scheitern.

Oh mein Gott was habt ihr denn bitte Robocop angetan. Hier stimmt ja wirklich gar nichts. Ok so ganz kann man das auch nicht sagen, denn zunächst geht es ordentlich rund. Doch das muss dann für ca. 50 Minuten reichen, bis es mal wieder ein wenig Action gibt. Natürlich darf man hier keine blutigen Shootouts wie im Original erwarten und auch ich bin mit eben jener Haltung an den Film heran gegangen. Aber was man dann am Ende bekommt ist einfach eine Gurke vor dem Herren. Die Story ist so unnötig wie sonst was. Es wird viel zu viel Wert auf die Familie von Murphy gelegt. Bis Robocop in Action tritt dauert es gut 1 Stunde und dann macht er nur ein paar Festnahmen und das wars. Wie kann man eine Vorlage so verhunzen. Viel zu viel Story, die dann nicht einmal aufgelöst wird. Was passiert mit dem Hauptverräter, was hat Omnicorp denn nun genau mit dem ganzen zu schaffen und wieso wird hier so viel Mist geredet.

Was man dem Film zu gute Halten muss, sind die grandiosen Schauspieler. Gary Oldman, Samuel L. Jackson und Michael Keaton sorgen für Kinder der 80er für ein Wiedersehen mit ihren Helden. Wenn dann zu Beginn noch kurz das alte Robocop Theme erklingt, kommt schon so etwas wie Nostalgie auf, nur um wenig später mit diesen dämlichen Story zerstört zu werden. Das Design vom neuen Robocop lasse ich mir ja noch gefallen und es sieht schon richtig gut aus, aber was bringt es mir, dass er schick aussieht, wenn er doch kaum zu sehen ist und man sich als Zuschauer durch endlose, nervtötende Dialoge quälen muss. Da wird der Filmgenuss eher zum Filmgraus.

Zwei Szenen konnten dann doch noch gefallen und zwar der Kampf gegen den vermeintlichen Oberbösewicht Valon, welcher in bester Egoshooter Manier gedreht wurde und der finale Kampf gegen einige ED 209s, was schon sehr ans Original erinnert. Wenngleich Robocop hier eher wie Spiderman durch die Gegend hüpft, aber ok die Ausrichtung ist eben an jene Filmbegeisterte ausgerichtet. Die EDs an sich sehen aber eher schwach aus im Vergleich zu den wuchtigen Kerlen des Originals. Ok es bringt nichts diesen Misthaufen mit dem hervorragenden Original zu vergleichen, aber das man den so gegen die Wand fährt war wirklich nicht zu erwarten. Und es wäre doch so einfach gewesen. Kurz die Entstehung von Robocop abhandeln, dann Action bis zum abwinken, gerne auch unblutig, und fertig wäre das perfekte Robocop Filmchen gewesen. Ach halt genau das bekommt man ja im Original. Was bedeutet, Remake vergessen und lieber einen schönen Abend mit der ungeschnitten DVD/BD des Originals machen.

Fazit: Strunzdummes Remake, das wirklich alles falsch macht, mit Ausnahme der guten Schauspieler. Viel zu lang, viel zu wenig Action, viel zu viel Gerede und wieso dieses Drama um die Familie. Braucht kein Mensch und wer 2 Stunden übrig hat, sollte sie definitiv nicht mit diesem Mist verschwenden. Lieber nochmal das grandiose Original schauen!!

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