"Warm Bodies" hat das Subgenre der romantischen Zombiekomödie mehr oder minder eingeläutet, der bessere "The Returned" schlug in eine ähnliche Kerbe.
Das auffallende Problem dieser Genremixturen ist ihre Unausgegorenheit, denn weder der sehr ähnlich gelagerte "Weg mit der Ex" von Joe Dante, noch vorliegendes Debüt von Autor und Regisseur Jeff Baena kommen über enttäuschendes Mittelmaß hinaus.
Zach (Dane DeHaan) ist am Boden zerstört, denn seine Freundin Beth (Aubrey Plaza) starb plötzlich an einem Schlangenbiss. Getröstet von ihren Eltern (John C. Reilly und Molly Shannon) wähnt er sie eine Woche nach Beisetzung in ihrem Elternhaus. Und tatsächlich: Beth scheint auferstanden, doch ein ungezügeltes Temperament, sowie auffallende Gedächtnislücken machen dem aufopferungsvollen Zach zusehends zu schaffen...
Eine Zombiekomödie mit Biss wäre mal wieder schön gewesen, doch es geht nicht sonderlich blutig zu, noch reihen sich Schenkelklopfer aneinander. Als reines Drama funktioniert die Erzählung immerhin binnen des ersten Drittels ganz okay, da Trauerbewältigung angesagt ist und Zachs durcheinander geworfene Gefühlswelt gut nachvollziehbar ist. Beth ist tot, Beth ist wieder da, - Eltern wollen komplett abschirmen, Zach neigt zur ungetrübten Wahrheit: Die Konflikte wirken zwar oberflächlich, jedoch weitgehend nachvollziehbar und die grundsoliden Mimen kaschieren darüber hinaus das Ausbleiben an Suspense und Schauwerten in der ersten Hälfte.
Temperamentsbolzen Beth macht zwar zuweilen Laune, indem sie Zachs halbes Auto zerlegt, mit Herd auf dem Rücken wandern möchte und bei Smooth Jazz zu heißen Liebesspielen neigt, doch es geht weder sonderlich erotisch, noch detailliert spannend zu.
Zwar mehren sich im letzten Drittel Actioneinlagen, welche eine Epidemie im Umkreis der Protagonisten untermauern, doch neben brennenden Bootshäuschen und einem recht gelungenen Make-up innerhalb der tobenden Beth und einer Handvoll gelungen unterlegter Songs sind keine wirklichen Höhepunkte auszumachen.
Die Actioneinlagen beschränken sich, trotz der merklichen Temposteigerung im letzten Drittel auf ein Minimum, handwerklich und darstellerisch ist wenig anzukreiden, doch im Endeffekt mangelt es an einer emotional schlüssigen Geschichte, welche Beziehungskomödie, Romanze und Zombietreiben unterhaltsam unter einem Hut zu bringen versucht.
Harmlos, seicht und nur selten komisch oder gar spannend, - bei Debütant Jeff Baena sind aufgrund gelungener inszenatorischer Ansätze zumindest nicht alle Hoffnungen gänzlich verloren, - Luft nach oben gibt es reichlich...
5,5 von 10