Bumbum und Computereffekte...07.10.2016
Aus Hongkong kamen einmal, Ende der Achtziger und weit hinein in die Neunziger, bis zur Jahrtausendwende, viele großartige Filme, die das Actiongenre neu definierten. Damals war alles handgemacht, bei Schießereien regierten die Blutpäckchen, die Stories gingen neben den üblichen Cop-jagt-Gangster-Geschichten viel um Ehre, Treue und Loyalität. Doch es ist still geworden um die Stadt, die einst Hollywood die Stirn geboten hat und zeigte, wie Action aussehen kann, wenn man sie nicht unbedingt familienkompatibel macht. Zwischenzeitlich hat Thailand den staffelstab übernommen - und auch bald wieder fallengelassen, weil man dort einfach keine Geschichten erzählen kann. Und nun ist es wieder an Hongkong, und man will mit aller Macht zeigen, daß man weiß, wo der Hammer hängt.
Doch man will zuviel.
Die Story des Films ist unnötig kompliziert weil an sich völlig einfach. Ein Cop jagt eine Bande von Geldtransporterdieben, ein Spitzel tut mit, dann noch einer, und dazu zwei reichlich überflüssige Frauenrollen, von denen das behinderte Mädchen wahrlich völlig neben der Spur weil absolut überflüssig ist ( auch und gerade die behinderung...). Daneben ist angeblich noch ein Sturm dabei, doch vom titelgebenden Unwetter ist nix zu sehen.
Gut, also wird die Action es rausreißen, die Königsdisziplin des Hongkongkinos, die sogar den teils seltsamen Humor vergessen machen konnte? Leider nein...denn statt echter FX regieren schlechte Computertricks, die schnell entlarvt und dann nur belächelt werden können. Ist der Film also ein Reinfall? Nein, denn die Schießereien sind sauber und druckvoll gemacht, die Überfälle packend inszeniert, und hart ist das ganze Treiben sowieso, inklusive falscher Beweise seitens der Polizei. Kann man also gut gucken, aber auch nur einmal, denn schon zehn Minuten nach dem Abspann hat man den Film wieder vergessen - es fehlen eben jene prägnanten Momente, die die Kronkolonie dereinst auszeichneten...7/10.