Review

Da haben wir es also, das italienische Plagiat zum Kulthorror "Der Exorzist", mitunter und etwas voreilig auch schon als Teil drei der Serie vermarktet, wobei das eigentliche Sequel erst 1977 erscheinen sollte...

Wo so oft, so sind die Italiener auch hier ihrem Handwerk treu geblieben, denn "Naked Exorcism" ist beinharter Pizza-Schlock der allerersten Güte! Der Film rippt ziemlich ungeniert die Handlung des William Friedkins-Streifens und fügt noch etwas Hinterhof-Satanismus hinzu. Kutten und Gruppensex: So hat man sich das damals wohl vorgestellt mit der Teufelsanbetung. Das Ganze spielt auch noch in einer Höhle, der Oberguru trägt einen roten Umhang und große Kind in einem freut sich.

Geradezu albern wirkt hingegen der Besessene, der die ganze Zeit im Bett verbringen darf und ausschaut, wie die alberne Billigversion eines Zombies aus Romero´s "Dawn of the Dead". Immerhin hat das männliche Linda Blair-Pendant sowas wie telephatische Kräfte oder die Fähigkeit zum PSI, kann Gläser zerspringen lassen und Morde per Gedankenkraft ausführen. Am Schluss eilt ein Priester, der ein wenig aussieht wie Jack Palance, herbei und bereitet dem Spuk ein vorzeitiges Ende: Der Pfaffe benutzt das Kreuz, murmelt einpaar Sätze und der Teufel ist wie weggeblasen. Vorher wird noch ordentlich Blut gekotzt. Eine in weiß gekleidete Nonne als Rundum-Betreuung gibt es außerdem.

Das Ganze hört sich jetzt vielleicht nach einem kleine Hit an, ist es aber nicht: Neben den durchaus spaßigen Momenten regiert leider allerhand Leerlauf in "Naked Exorcism". Oftmals tritt die Handlung auf der Stelle und kommt nicht voran. Allzu originell ist dieser Italo-Exploiter ohnehin nicht. Netter Zeitvertreib für Genrefans - weniger geeignet für Leute, die es mit Filmeschauen wirklich ernst meinen...

Details
Ähnliche Filme