Ganz unterhaltsame Actionkomödie, die mit dem charismatischen Team Nicholas Tse und Stephen Fung bestens besetzt ist, wobei hier im Vergleich zu ihren anderen Paarungen Gen X Cops und 2002 ein etwas kleines Setting gewählt wurde, nämlich eine Schule. An dieser ist aber auch so einiges los, die TBS Memorial School wird aufgrund ihres abgewrackten Zustandes und dem gefährlichen Terrain nicht einmal von Triaden heimgesucht; die Studenten tragen ihre Auseinandersetzungen in einem speziellen Raum duellmässig aus.
Stone [ Nichols Tse ] war in den letzten Jahren der unangefochtene King of Duel, dieses Jahr ist es der Neuankömmling Mantis [ Samuel Pang ] mit seiner Bande. Doch er hat sich nie mit Stone gemessen, was ihn auch unheimlich wurmt; dieser war das letzte Jahr verschwunden und kehrte erst vor kurzem wieder zurück und hat seitdem auch nicht mehr gekämpft, trotz mehrerer Provokationen Mantis’.
Durch einen unglücklichen Zufall kommt der schwerreiche Intelligenzbolzen Edward [ Stephen Fung ] an die Schule und eckt gleich am ersten Tag an.
Nun ist die Geschichte nicht gerade wirklich dick und versucht über weite Teile auch nicht so zu tun als ob, ein bisschen mehr Einfallsreichtum hätte man aber vielleicht erwaten können; besonders hinsichtlich des unterschiedlichen Lerneffektes der späteren dicken Freunde Stone und Edward. Stone ist zwar ganz gross im Kämpfen und bringt nach der ersten und wirklich sehr fixen Niederlage von Edward diesem sowohl Fitness als auch andere nützliche Ratschläge bei, ist dafür aber natürlich eine Niete in der Schule. Da er den HKCEE Abschluss aber unbedingt braucht – der Grund dafür, für sein Verschwinden und die Kampfverweigerung wird später geklärt – nimmt ihn Edward andersrum ebenso unter seine Fittiche, wie auch dessen Freunde 7/11 und Phoenix [ Yoyo Mung ], die in ihn verliebt ist.
Anhand von „Wer wird Millionär?“ und anderen Hinweisen wird dann ebenso schnell der Prüfungsstoff inhaliert wie Edward zum Fighter gestählt, besonders realistisch wird das Thema trotz einiger moralischer Fingerzeige also nicht behandelt.
So dünn das Skript, desto auftragender die Regie; der Film ist eine reine Inszenierung, ein Spiel mit allen möglichen Stilmitteln und Genremythen, wobei besonders in den vereinzelten Duellen in die Vollen gegangen wird. Sowohl die Bildsprache und als auch die Akustik arbeiten dabei anfangs mit den Akzentuierungen des Italowesterns: Extreme Close ups von Augen und Gesicht, Freeze Frames, überzogene Toneffekte, Herauskristallisierungen einzelner Gegenstände wie ein
tropfender Wasserhahn oder ein blutiger Deckenventilator. Immer bevor den Kämpfen entsteht der Eindruck, dass die Zeit stillgestanden ist, wobei durch die ausgesprochen ruhige Lage der Schule – Stadtwüste, nur ein abgestorbener Baum liegt auf dem Schulhof – dieser Effekt noch verstärkt wird. Die Choreographie der Fights von Tony Ching Siu Tung entspricht genau diesem Vorgehen, toppt dies aufgrund seiner Bewegungsdynamik aber noch, wobei aber einzelne Einstellungen zeitlupenmässig hervorgehoben werden, der Fight besteht mehr aus Abschnitten als einem flüssigen Miteinander. Dabei wird sich zwar anfangs relativ bodenständig verhalten, aber mit etwas gut eingesetzten Wirework und einigen durchaus gelungenen CGI’s die Pointierung der Szenen noch verstärkt, erst am Showdown gehen mit den Machern die Zügel durch.
Dabei geht es dann zwar gegen „richtige“ Gegner – Triadenboss Tiger [ Ken Chung ] hat Edward entführt um Lösegeld freizupressen - ; zu Beginn ist ausser der Einspielung eines unpassenden Nic Tse – Tracks auch noch alles im Bereich des Erfreulichen, aber wird dann wie ähnlich in City Hunter mit Beispielen aus einem Videogame vermischt, was dann die halbe Sequenz beeinträchtigt. Schade um die vergeudete Härte, mit der sich hierbei geschlagen wird.
Abgesehen von der Paarung Tse / Fung und dem Szene-stehlenden Pang ist die Besetzung der Schüler übrigens keinen Deut was wert, was sich vor allem bei der Liebesgeschichte zwischen Phoenix und Edward bemerkbar macht, die weder keimt noch blüht, sondern einfach nur nervt. Die Comedy – Parts sind amüsant, wenn sie nicht mit dem Holzhammer präsentiert werden, was viel zu häufig vorkommt; besonders Phoenix und ihre unhübsche Freundin machen den Film ein ganzes Stückchen weit kindischer, als er hätte sein müssen, wobei man ruhig Autor und Co – Regisseur Wong Jing verantwortlich machen kann.
So kann man den Film auch nur empfehlen, wenn man ein Stück Stupidität verträgt, und sich nicht daran stört, dass zwischen gekonnten Martial Arts viel heisse Luft befindet, wenn auch hübsch inszeniert.
Wers mag.