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Martin, nach dem Gemetzel im blutroten Schnee noch schockiert vom Verlust seiner Freunde (und seines rechten Arms), flieht vor den weiterhin übel gelaunten Nazizombies und landet unfreiwillig im Krankenhaus. Niemand glaubt ihm dort die Geschichte von wiederauferstandenen Wehrmachtsschergen. Aber immerhin wird Martin nicht nur ein neuer Arm replantiert (leider eindeutig der Falsche), sondern auch unerwartete Hilfe von einem Trio amerikanischer Nerds zuteil. Während diese selbsternannte "Zombie Squad" Richtung Norwegen aufbricht, flieht Martin vor seinen Verfolgern aus dem Hospital. Doch bald kreuzen sich seine Wege erneut mit Herzogs untoter Armee - und diesmal steht eine ganze Kleinstadt im Weg!


Vor fünf Jahren präsentierte uns Tommy Wirkola seinen Film "Dead Snow" und legte dabei eine Horror-Komödie vor, die diese Bezeichnung auch wirklich verdient hat. Blutrünstige Nazi-Zombies metzelten dabei eine Gruppe Freunde nieder und nur Martin überlebte dieses furchtbare Massaker. Nun kliegt mit "Dead Snow: Red vs. Dead" die Fortsetzung der Geschichte vor und wer schon beim Vorgänger herzlich lachen konnte, der kann hier eine regelrechte Frontal-Attacke auf die Lachmuskeln erwarten. Wirkola zieht hier wirklich sämtliche Register um dem Zuschauer einen noch besseren Film zu servieren und legt dabei in allen Belangen noch einmal eine ordentliche Schippe drauf. Die Geschichte setzt dabei nahtlos am Ende des Vorgängers an und schon nach wenigen Minuten kann man erkennen, das man mit vorliegendem Werk keinesfalls seine Zeit verschwenden wird. Die Erzählung beinhaltet dabei ein sehr ordentliches Tempo und legt zusätzlich einen humorigen Anteil des Geschehens an den Tag, der dem Betrachter streckenweise wirklich die Tränen in die Augen treibt. Das äußerst sich einerseits durch äußerst witzige und bissige Dialoge, kommt jedoch hauptsächlich durch manchmal schon fast aberwitzige Situationskomik zum Ausdruck die oft genug skurrile Ausmaße annimmt.

Als besonders gelungen kann man in dieser Beziehung den Aspekt ansehen das absolut alle Gags ihre Wirkung hinterlassen, denn in diesem Szenario wird nichts dem Zufall überlassen, da sämtliche witzigen Szenen punktgenau ins Schwarze treffen. Keine Spur also von plattem und oberflächlichem Humor wie man es nur allzu oft in anderen Vertretern des Genres zu sehen bekommt, die Macher dieser rabenschwarzen Zombie-Komödie ziehen vielmehr alle Register der Kunst, um einen absolut blendend zu unterhalten. Ganz nebenher gestaltet sich das Ganze auch noch extrem blutig und wer in dieser Beziehung beim ersten Teil schon auf seine Kosten kam, darf an dieser Stelle noch einmal eine gewaltige Steigerung erwarten. Es kommt sogar zu regelrechten Schlachten, denn dieses Mal ist nicht nur Oberst Herzog mit seinen Schergen unterwegs. Durch einen kuriosen Umstand ist nämlich auch der gute Martin dazu in der Lage seine eigene Armee auf die Beine zu stellen und durch die Mithilfe der sogenannten "Zombie-Schlachter" kommt es so im letzten Drittel des Filmes zu einem regelrechten Festival an Splatter und Gore Effekten. Abgetrennte Köpfe, heraushängende Gedärme und umher fliegende Gliedmaßen gibt es also in Hülle und Fülle und durch den Zusatz der witzigen Momente wird man mit einem Fun-Splatter der ersten Garde konfrontiert.

Selten hat sich das Warten auf seine Fortsetzung so sehr gelohnt, doch "Dead Snow: Red vs. Dead" schlägt den schon sehr guten ersten Teil in allen Belangen und dieser Umstand ist ja gerade in der heutigen Zeit eher selten zu beobachten. Insbesondere im Bereich des Horrorfilmes scheinen dann auch die Stärken eines Tommy Wirkola zu liegen, hat der gute Mann doch ein augenscheinliches Talent dafür, seine diesbezüglichen Werke ungemein kurzweilig und unterhaltsam zu gestalten. Dieser Umstand war auch schon in seinem "Hänsel & Gretel - Hexenjäger" zu beobachten in dem es ja auch nicht gerade zimperlich zur Sache ging. Mit vorliegendem Szenario hat der Norweger aber sein bisher bestes Werk vorgelegt, denn von der ersten bis zur wirklich letzten Minute wird der Zuschauer mit einem Feuerwerk der guten Laune konfrontiert, das gleichzeitig aber auch einen immensen Härtegrad aufzuweisen hat.

Letztendlich ist natürlich alles reine Geschmackssache, doch dieser absolut grandiose Fun-Splatter erzählt eine herrlich hanebüchene Story und verbindet die Elemente des Zombiefilmes dermaßen perfekt mit denen einer Komödie, das man im Endeffekt regelrecht ins Schwärmen gerät. In meinen Augen handelt es sich hier um einen der mit Abstand besten Genre-Vertreter des Jahres 2014 und wer sich die wunderbar blutige Spaß-Granate nicht zu Gemüte führt der hat es auch nicht besser verdient. Einziger Wermutstropfen ist eventuell lediglich der Umstand das man aufgrund des Endes wohl nicht mit einer weiteren Fortsetzung rechnen darf, doch irgendwie kann man sich in der heutigen Zeit auch in dieser Beziehung nicht sicher sein das dem Regisseur nicht doch noch eine skurrile Idee kommt, um das blutige Treiben in die dritte Runde gehen zu lassen.


Fazit:


"Dead Snow: Red vs. Dead" ist auf jeden Fall eine der positivsten Überraschungen des Jahres 2014. Ein nahezu perfekter Genre-Mix mit bissigem Wortwitz, hanebüchener Situationskomik und einem Festival aus Blut und Härte, den man in seiner Zusammensetzung kaum besser hätte ins Bild setzen können. Abgedreht bis zum Ende offenbart sich so also ein Film, den man keinesfalls unbeachtet an sich vorbei ziehen lassen sollte.


9/10

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