Die Feste Erebor, Action - Slapstick und Änderungen!
Viele haben sich über "Der Hobbit" aufgeregt und den Mund fusselig geredet. Für viele war schon Teil 1 ein einziger Fülle und in die Länge gezogener Langeweiler, ganz zu Schweigen von den ewigen Vergleichen mit "Herr der Ringe".
Peter Jackson´s neuste Fantasytrilogie kommt sittsam leichtfüßiger daher, find allerdings wie schon bei "Die zwei Türme" einen durchaus düsteren und ernsteren Unterton, ohne die wunderbare Leichtigkeit komplett über den Bord zu werfen. Manch einer wird sich über etwaige Veränderungen, hinsichtlich einiger Figuren wie z.Bsp. die des Orks Bolg oder gänzlich neuerfundener Figuren wie der Elbin Tauriel mukieren. Auf der anderen Seite, erfrischen die Änderungen und gänzlich erfundenen Elemente den schmalen Stoff ordentlich auf und arm an Höhepunkten ist "Smaugs Einöde" genauso wenig.
Großartige Charakteretablierung gibt es nicht, einzig bei den wenigen Neuzugängen, die von teils wirklich grandiosen Schauspielern wie z.Bsp. Stephen Fry verkörpert werden, der den Bürgermeister von Seestadt spielt, allerdings in den wenigen Szenen sehr viel profil und Spaß am Spiel zeigen kann, was ebenso für Luke Evans ("No One Lives") gilt, dessen Bard mehr Gewichtung und Tiefe hat, als noch im Roman an sich und im finalen Teil "Hin und Zurück" einen wichtigeren Part einnehmen wird. Evangeline Lilly wird als einziger wirklicher weiblicher Hauptcharakter nicht verschenkt und sorgt mit viel Power, aber auch Herz dafür das der Film nicht zum Testosteron geschwängerter Fantasyklopper mutiert. Die Liebelei bzw. Romanze dich sich zwischen Kili und Ihr entfaltet sorgt nebenbei für einige Schmunzler. Insgesamt wirkt schon im Kino - Cut vieles runder, als beim Vorgänger und man versinkt dank der neuen aber auch alten Charakter noch tiefer in Mittelerde was letztlich auch einigen ziemlich obskuren Momenten liegt, wie dem Trip durch Düsterwald der einen psychedelischen Touch an den Tag legt und der Begegnung mit Beorn, der leider zu kurz kommt.
Auch wenn viele Elemente der Handlung schon vorab durchsickerten, wartet "Smaugs Einöde" mit einigen sehr unerwarteten Wendungen auf und einem bösen Cliffhanger, der die Vorfreude auf den letzten Teil der Trilogie dann doch irgendwie zur Qual macht. Der Auftritt der Titelgebenden Drachen toppt locker die vorhergehenden Ereignisse, wie einen extremst dynamischen Ritt über einen Fluss, als die Zwerge aus der Gefangenschaft Thranduils (ätherisch stoisch Lee "Pushing Daisies" Pace) fliehen und von den Orks gejagt werden, wobei die Action trotz abgetrennter Köpfe relativ cartoonhaft daherkommt und Legolas wiedermal nen paar coole Special Moves spendiert bekam.
Entweder man mag diesen Teil oder hasst ihn ebenso wie "Eine unerwartete Reise". Daher sollte man auch hier die Vergleiche mit PJ "HDR" - Trilogie meiden, obwohl dieser Teil viele Bezüge zu "HDR" hat und gekonnt den Bogen dazu spannt und in Sachen Visualität aber auch Dramatik zulegt und mit einigen Gänsehautmomenten aufwarten kann, wie mit einigen schaurigen Einlagen und das 3D ebenfalls gut funzt.
Fazit: Größer, epischer, packender und Bombastischer! "The
Desolation of Smaug" kann den schon genialen Vor -
gänger in so gut wie allen Belangen toppen und ist
einer der wenigen Blockbuster aus dem Genrebereich
der nicht nur mit State of the Art - Effekten aufwartet,
sondern auch Herz und Seele, sowie einem teils
wunderbar aufspielenden Cast.
10/10