5
Eigentlich war es eine gute Entscheidung, diese kingsche Mammutgeschichte mit ihren vielen Sprechrollen als ein 6 Stunden langes Mini-Serien Epos umzusetzen. Blöd nur, dass der Story (das Script stammt übrigens auch vom Meister selbst) auf halber Strecke die Puste ausgeht. Während die erste Hälfte über den Ausbruch der Seuche noch sehr energiegeladen ist und mit ihren unzähligen Ortswechseln hektisch und fast konfus wirkt, aber in jedem Fall viele starke Bilder mit düsterer Weltuntergangsstimmung parat hält, schreit der wesentlich ruhigere Rest förmlich nach Straffungen, denn da flacht das letzte Gefecht zwischen und Gut und Böse zu einer pathetisch-schmalzigen Soap Opera ab. Bezeichnend für diesen Qualitätsabsturz in der Mitte ist auch das Auftreten des Teufels: Zunächst ist er ein charismatischer, cooler und überheblicher Widerling, dann nur noch ein cholerisches Nervenbündel.
3
Hm, was soll ich sonderlich zu dieser Miniserie sagen! Von den über 340 Minuten sorgen gerade mal 1/2 Stunde für Spannung. In den über 5 Stunden kommt oft Langweile auf und einen richtigen Höhepunkt gibt es nicht. Wobei es sich bei dem "bösen" Schurken" handelt wird auch nicht klar. Desweiteren wirkt letzterer nicht sonderlich seriös sondern nahezu lächerlich dargestellt - so wie die Story Im Verlauf der Serie eben... Man hat das Gefühl, Stephen King hätte nicht sonderlich Lust gehabt das Drehbuch liebevoll fortzusetzen. Da die Darsteller akzeptable Leistung bringen und es in den ersten 2 Stunden noch recht interessant ist gibt's doch noch ein paar Punkte. Ansonsten sollte jener, der sich dafür trotzdem interessiert versuchen diese DVD im Angebot zu erwerben- und nicht wie einige Händler für 25 € anbieten.
6
"The Stand" ist DAS Buch-Epos von Stephen King. Und eins vorneweg: Der Film kann dem Buch nie das Wasser reichen! Jeder, der den 1200 Seiten-Wälzer von King gelesen hat, wird vom Film enttäuscht sein. Das fängt schon bei den ausgelassenenen Personen und den Kürzungen an, die selbst bei einer Laufzeit von fünfeinhalb Stunden nicht mehr in den Film gepackt werden konnten. Trotzdem sollte man der Mini-Serie, die in den USA mit großem Erfolg im TV lief, einen gewissen Charme nicht absprechen. Vor allem die Darsteller des Nick Andros und Stu Redman können sehr wohl in ihren Rollen überzeugen, und auch sonst agieren die Schauspieler auf hohem Niveau. Spezialeffekte? Nun ja, für einen Fernsehfilm kann man die wohl als gelungen bezeichnen, aber vom Hocker hauen die einen SFX-Verwöhnten Kinogänger nicht. Fazit: Ein TV-Epos, der dem unvoreingenommenen Zuschauer gefallen wird. Die Leser des King-Wälzers werden ein wenig enttäuscht sein.