The Stand ist mit seinen fast 6 Stunden Laufzeit die bisher längste Stephen King Verfilmung. Und als Film, bzw als Serie auch eine der besten.
Natürlich mußten auch hier wieder einige Nebenhandlungen aus der fast 1200 Seiten starken Buchvorlage gestrichen werden, mit denen Charaktere wie z.B. Larry Underwood einiges mehr an Tiefgang bekommen hätten. Aber das stört nicht weiter, auch wenn man das Buch kennt und die fehlenden Stellen vermisst. Und immerhin hält sich der Film sehr eng an das Buch, nicht wie bei Tommyknockers, wo verschiedene Szenen im Film früher oder später als im Buch kamen.
Hier wird die Geschichte flüssig erzählt, ohne sich zulange aufzuhalten und die Hauptfiguren werden recht zügig vorgestellt.
Der Film hat leider dasselbe Problem, daß alle King-Verfilmungen haben: die Bücher sind sehr gut, aber die Filme erreichen oft nichtmal die Hälfte des Potentials.
Das liegt unter anderem daran, das King dazu neigt, sehr ausschweifend über seine Figuren zu erzählen, wie beispielsweise Ereignisse aus deren Kindheit. Für so lange Erzählungen ist in den Filmen kein Platz, was dazu führt, das die Figuren oft sehr „hohl“ dastehen.
Die schauspielerischen Leistungen sind durchschnittlich und man sieht auch einige bekannte Gesichter wie Molly Ringwald (mal mit schwarzen Haaren), Gary Sinise, Laura San Giacomo oder Rob Lowe.
Die Spezialeffekte (sofern vorhanden) erreichen natürlich auch kein Hollywood-Niveau, was für mich noch ein großes Manko an King-Verfilmungen ist: sie sind immer „preiswert“ gedreht, was aber bei Fernsehserien/filmen wohl nicht anders machbar ist.
Was übrigbleibt, ist ein bewährter, überlanger Film ohne allzu große Durchhänger und der Hinweis, trotzdem lieber mal das Buch zu lesen.
Eine kleine Anmerkung: In der deutschen Buchfassung bekam der Brandstifter den Spitznamen „Mülleimermann“, während in der deutschen Fassung des Films die englische Variante „Trashcanman“ beibehalten wurde.