Wo soll man hier bloß mit der Kritik anfangen?
Eine Seuche richtet die Menschheit zu Grunde. Die wenigen Überlebenden spalten sich in zwei Lager auf. Das eine wird vom dämonischen Randall Flagg angeführt, das andere von der netten Mutter Abagail ...
Liebe Leute, das ist eigentlich schon alles. Erstaunlich, dass Drehbuchautor Stephen King gute sechs Stunden braucht, um diese Geschichte zum Ende zu führen.
Das große Problem: Es wird nichts erklärt. Deshalb fragt man sich als Zuschauer ziemlich häufig:
1. Was ist das für eine Seuche, bei der mehrere hundert (vielleicht tausend) Menschen immun sind?
2. Warum träumen diese Menschen von Randall Flagg und Mutter Abagail?
3. Wer sind Mutter Abagail und Randall Flagg eigentlich?
4. Hat der fiese Flagg was mit der Seuche zu tun oder ist er nur ein Dämon, der diese Situation ausnutzen möchte?
5. Sollte Punkt 4 zutreffen, woher kommt Randall Flagg und was hat er überhaupt vor?
6. Warum schafft man es als Buchautor und Erfinder dieser Geschichte nicht, ein spannendes Drehbuch dafür zu verfassen?
7. Warum kann man das ganze Szenario nicht einfach in zwei Stunden abhandeln, damit keiner drüber einpennt?
Punkt 7 ist natürlich die größte Schwäche dieser TV-Produktion. Stars en masse nutzen leider verdammt wenig, wenn die Story uninteressant und undurchschaubar bleibt. Ellenlange Personeneinführungen waren dem Spannungsaufbau selten dienlich; so auch hier.
"The Stand" ist die erste Miniserie, bei der ich überlegt habe abzuschalten. Nur der Stars wegen habe ich bis zum Schluss durchgehalten. Mit Gastauftritt-Bonus von Ed Harris ("Needful Things") und Kathy Bates ("Misery") - beide aus unschlagbar aufregenden King-Kinoverfilmungen bekannt - erreicht der Langweiler 4/10 Punkten.