Review

Die Sechziger, in Hongkong. Zwei Ehepaare ziehen gleichzeitig in benachbarte Wohnungen ein. Während Herr Chow und Frau Chan in Honkong als Journalist, bzw. als Sekretärin angestellt sind, befinden sich ihre Ehepartner häufig auf Geschäftsreise und bleiben teils wochenlang fort. Die Zurückgelassenen begegnen sich häufiger mal, verbringen immer mehr Zeit miteinander (was nicht zuletzt für einiges Geschwätz bei den Nachbarn sorgt) und entwickeln langsam gewisse Gefühle füreinander…
Wong Kar Wai setzt auf eine sehr subtile Inszenierung, leise Töne herrschen vor: Bezüglich der Story wird vieles nur ganz sachte angedeutet, da muss sich der Zuschauer einiges selbst zusammenreimen (es empfiehlt sich, sehr aufmerksam zuzuschauen). Die Sets sind einfach und „geräumig“ (fast schon klaustrophobisch) gehalten, die Musik bleibt unaufdringlich, ebenso die Kamera (die sich einzig in ein paar Zeitlupenaufnahmen „in den Vordergrund drängt“). Auch die Darsteller spielen recht zurückhaltend, was aber nicht heisst, dass sie die Gefühle nicht überzeugend rüberbringen (und dabei sehr sympathisch wirken) würden. Und schlussendlich haben wir es hier auch nicht mit einem grossen, leidenschaftlichen Liebesdrama zu tun, sondern mit einer kleinen, sehr alltäglichen „Romanze“.
Nun ist der Film trotz seiner „Bescheidenheit“ und unspektakulären Art keine Sekunde langweilig oder weniger faszinierend. Zum einen hat der Zuschauer ja genug damit zu tun, die Puzzleteile, die der Film liefert, zusammenzusetzen (ohne dabei jetzt überfordert zu sein), zum anderen gehen einem die „normalsterblichen“ Figuren einfach nahe; zudem sind die (in jedem Detail exakt konstruierten) Bilder trotz ihrer Einfachheit durchaus schön und packend.
Bei IN THE MOOD FOR LOVE passiert nicht wirklich viel, aber das auf eine sehr mitreissende Art und Weise. Ein lohnender Film…

Details
Ähnliche Filme