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Ein (fiktives) Konzentrationslager im Südwesten Deutschlands soll von den Alliierten infiltriert werden. Dazu werden zwei weibliche Spione eingeschleust, die so allerhand Strapazen in Form von Sex und Folter über sich ergehen lassen müssen...

Blick ins cineastische Kuriositätenkabinett, bei dem der Besuch nur mit Einschränkung lohnt: So ist "Love Camp 7" fürwahr das erste offizielle Naziploitationwerk überhaupt, dass sich in Sachen Derbheit jedoch sehr zurückhält, um mit den späteren italienischen Exempeln nicht wirklich mithalten zu können. Hier startet Trash-Pionier Lee Frost in eine fast "Inglorious Basterds"-hafte Spionagegeschichte, um dem Ganzen relativ schnell ein Sexploitation-Kammerspiel folgen zu lassen.

Aufgrund seiner sehr beengten Drehlocation hat "Love Camp 7" fast schon was Klaustrophobisches an sich, wobei die Geldquelle in nur sehr bedingtem Maße sprudelte. Die Herren tragen Nazi-Uniformen, die Damen zumeist gar nichts. Ab der zweiten Hälfte werden die Sexszenen dann genüsslich ausgewalzt während die Handlung völlig auf der Stelle tritt.

Warum nicht wenige der Nazis pausbäckige, leicht übergewichtige Darsteller sind, die sich mitunter auch noch sehr ähnlich sehen fragt man sich genauso wie den Aspekt, warum das hohe Tier von der SS mit dem gelben Buggy vorfährt? Das überstürzte Finale wurde zudem sehr schlampig inszeniert. Generell ist die erste Hälfte von "Love Camp 7" unterhaltsamer und vielversprechender als die Zweite, wo sich alles im Ringelpiez verliert.

Fazit: Für 69 bestimmt eine handfeste Provokation, aus heutiger Sicht eher mau. Aber irgendwie musste auch bei diesem nicht immer geschmackssicheren Subgenre ja mal ein Anfang gemacht werden. Für Cine-Historiker und Komplettisten bestimmt interessanter als für Leute, die nach den verlorenen Perlen des unterschlagenen Filmes suchen.

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