Düstere Einblicke in die menschliche Seele..
Nachdem ich bereits Reviews über DAS BIEST und UNMORALISCHE GESCHICHTEN von Walerian Borowczyk geschrieben habe, möchte ich auf jeden Fall auch noch einige Zeilen über seinen letzten Film namens KÖNIGIN DER NACHT schreiben.
Obwohl "Cérémonie d'amour" niemals so schockierend (bezw. erotisch/explizit) wie die bereits erwähnten "Contes immoraux" oder gar "La Bête" ist...
Er ist jedoch trotzdem ein recht einzigartiger und – zumindest für Fans – ebenfalls wirklich sehenswerter Film!
Die Story ist nicht gerade spektakulär:
Hugo trifft die Prostituierte Myriam, der er innert kürzester Zeit verfällt. Sie nimmt ihn mit in die Wohnung der mysteriösen Sara Sand. Was wie ein erotisches Abenteuer beginnt, nimmt bald einmal eine unerwartete Wendung...
Auch dieses atmosphärische Psychodrama basiert auf einer Novelle des französischen Autors/Surrealisten André Pieyre de Mandiargues.
Klar, manche Zuschauer werden einige der Passagen von KÖNIGIN DER NACHT bestimmt langweilig finden. Zahlreiche der Szenen in der pariser Metro werden beispielsweise sehr detailliert gezeigt. Oder wenn der Hauptdarsteller seine Wohnung im obersten Stock verlässt, dann begleitet ihn die Kamera durch das ganze Treppenhaus. Eigentlich "unnötig"; viele der interessanten Kameraeinstellungen tragen jedoch zu einer recht einzigartigen Gesamtatmosphäre bei.
Auch der Score ist eher "gewöhnungsbedürftig". Viel Musik gibt es zwar eh nicht zu hören. Wenn, dann sind es hauptsächlich Orgelklänge. Aus dem Off hört man auch immer wider einmal eine Stimme, welche die Geschichte (weiter) erzählt.
Nacktszenen bietet der Film übrigens nur wenige. Dafür gegen Ende eine erstaunliche Wendung in der Story – dann gibt es sogar auch ein wenig Kunstblut zu sehen...!
Obwohl KÖNIGIN DER NACHT bestimmt nicht zu den allerbesten Filmen von Borowczyk gehört, ist er dennoch viel besser und sehenswerter, als die meisten anderen Filme!
7 Punkte