„Phase IV – Spiel des Todes“ ist ein solider Actionthriller der Güteklasse B, der recht gut zu unterhalten weiß.
Dabei lässt der Auftakt schlimme Befürchtungen zu: Ein Student wird auf einer einsamen Straße in seinem Auto von einem mysteriösen Wagen verfolgt. Man drängt ihn ab, er fährt auf seinen gefrorenen See und seine Verfolger zerschießen die Eisdecke. Die Verfolgungsjagd ist aber bloß Genrestandard und bei den Einschüssen in der Eisdecke kommen superbillige Computertricks zum Tragen – zum Glück wird der PC ansonsten erfreulich wenig beansprucht.
Held der Geschichte ist Simon Tate (Dean Cain), ehemaliger Navy Seal, Ex-Footballstar und nun Reporter. An der New England University trainiert er immer noch, um wieder in Form zu kommen, obwohl er ein schlimmes Knie hat und wegen Stereoiden aus der Profiliga ausgeschlossen wurde. Über Football kann man seinen US-Helden natürlich immer gut definieren und wird dann auch das Finale (Symbolismus lass nach) auf einem Footballfeld stattfinden.
Dr. Ben Roanic (Stephen Coats), ein Freund Simons, gerät in Mordverdacht und Simon ist einer der wenigen, die an seine Unschuld glauben. Ben wird von Agenten verfolgt und kommt bei einer Verfolgungsjagd zu Tode, kann aber Simon noch ein paar geheimnisvolle Pillen zustecken. Da beginnt Simon zu ermitteln, was hinter dem ganzen Spuk steckt…
Verschwörungsthriller gibt es viel und der wehrhafte Typ von nebenan, der mehr zufällig in die Sache verstrickt wird, gehört schon zum Standard in diesem Genre. An der Formel ändert auch „Phase IV“ nicht allzu viel. Auch der Look ist eher TV-Niveau und kann nicht wirklich aus den vielen B-Filmen herausragen, auch wenn die Regie einen soliden Job macht.
Doch die Geschichte ist überraschend spannend gemacht, wobei vor allem die erste Hälfte überzeugen kann. Simon sucht nach Hinweisen und will das Geheimnis der Pillen ergründen, während er selbst ins Visier der dunklen Hintermänner gerät. Wird dann das Geheimnis dann erstmal gelüftet, ist die Spannung leider bloß noch durchschnittlich und der Film artet in das übliche Hickhack zwischen Held und Fieslingen aus, die sich gegenseitig ausbooten wollen.
Action ist zwar nicht im Übermaß vorhanden, aber doch in annehmbarer Menge. Überraschend viele, recht gut gemachte Autojagden sind zu bewundern sowie ein paar ziemlich gute Nahkämpfe. Die wenigen Schießereien können nicht so sehr herausragen und eine nette Explosion bietet „Phase IV“ auch. Es gab schon weitaus Spektakuläreres im B-Bereich zusehen, aber die Action ist solide und unterhaltsam gemachte Handarbeit.
Dean Cain macht seine Sache halbwegs ordentlich und Brian Bosworth kann mit seinem Stoneface als Fiesling ebenfalls recht gut punkten. Die Nebendarsteller sind für einen B-Film ebenfalls OK, wobei man vielleicht Nigel Bennett vom Gesicht her erkennt.
„Phase IV“ ist sicher kein Highlight im B-Bereich, aber in der ersten Hälfte überraschend spannend und insgesamt solide Kost für den Genrefan.