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Was für ein unsäglicher Titel…20.10.2007

Wen haben wir denn da…auf der einen Seite Mr. Lee, auf der anderen Seite Mr. Shingo. Ersterer ist von letzterem bei einer Kampfsportveranstaltung in Hongkong gedemütigt worden und sinnt natürlich auf Rache. Doch Mr. Shingo ist ein friedfertiger Mann und will sich auf keine weiteren Kämpfe mehr einlassen. Mr. Lee also ersinnt einen perfiden Plan und veranstaltet in Mexiko, weil dort halblegal durchführbar, Turniere im „Shootfighting“, Kämpfe bis zum Tod, aber ohne Schußwaffen…Um nun an Mr. Shingo heranzukommen, lädt er dessen Schüler Nick und Ruben zu den Turnieren ein, wohl wissend, daß die Jungs nie überleben werden und dies unweigerlich Mr. Shingo auf den Plan rufen wird. Dieser kann natürlich nicht zulassen, daß seine Ehre als Sensei befleckt wird und trifft sich zum letzten Duell mit Mr. Lee in dessen Arena…immer noch ohne Schußwaffen.

In den späten Achtziger Jahren waren Filme wie dieser zuhauf in den Videotheken zu finden, allerdings zumeist geschnitten, verstümmelt und somit unansehbar. Dank des Mediums DVD und des internationalen Versandhandels kann man sich diese „Perlen“ nun heute allesamt nochmals zu Gemüte führen, wobei so manch ein Film besser dem Vergessen anheim gefallen wäre. Und was läßt es sich an diesen Kampfsportstreifen herummäkeln, an denen objektiv so vieles schlecht und unprofessionell ist. „Schootfighter“ ist so ein Fall, denn hier geben sich Unvermögen und Hirnlosigkeit die Hand. Schauspielerisch ist mal wieder alles im Argen, Herr Yeung steht meist herum und brummt, die Nachwuchskämpfer sind am Reißbrett entworfen und mit Ein-Gesichtsausdruck-Leuten besetzt worden, die weiblichen Nebenrollen sind nicht hübsch anzusehen, da hat das Geld wohl nicht mehr gereicht, und obendrein ist die Story nun wirklich ganz alter Tobak.

Zudem gibt es noch eine Nebenhandlung rund um zu bezahlende Schulden beim örtlichen Wucherer, die nicht zu Ende erzählt wird, und auch die Bezeichnung der Kämpfe entbehrt nicht einer gewissen Lachhaftigkeit. Alles in allem großer Mist, aber…man ist ja ein treuer Fan des Genres und will als solcher vor allem eines sehen: Kämpfe. Und davon gibt es hier wirklich reichlich. Kommt mal ein kleines Handlungsloch daher, dann prügelt man sich halt ein bißchen, zur Not auch gegenseitig, da kommt wahrlich Freude auf. Die Kämpfer sind teils recht abwechslungsreich in ihren Künsten, die Kamera scheut auch nicht vor Knochenbrüchen zurück, und so sehen wir ein ums andere Mal gelungene Martial Arts. Natürlich hievt das den Film nicht in die oberen Regionen, aber so als kleines Faustkampfentspannungsfilmchen ist der Streifen zwischendurch gut geeignet, denn er vermeidet unnötige Längen, bietet Training und Kämpfe zuhauf und stellt somit die einfachen Bedürfnisse des kleinen Mannes von der Straße zufrieden…6/10.

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