Let My Puppets Come (1976)

Puppenfilme für Erwachsene? Da kommen einem vor allem der Peter Jackson-Knaller "Meet the Feebles", aber auch die "Happytime Murders" in den Sinn. Wenig bekannt ist leider dieser kultige Erguss der US-Pornoindustrie, der zum Genialsten zählt, was die amerikanische Branche für Erwachsenenfilme jemals hervorgebracht hat. Böser Humor meets gallige Satire, abseitige Filmkult auf gekonnten Trash. Perfekte Mitternachtsunterhaltung für die Freunde des unterschlagenen Film - bei "Let My Puppets Come" liegt so mancher goldrichtig.

Die "Story" geht ungefähr so: Die Puppen wollen einen Pornostreifen drehen - leider fehlt das Geld an allen Ecke und Enden. Die Mafia schaltet sich ein und will viel Kohle innerhalb einer kurzen Zeitspanne zurück.

Was Regisseur Gerard Damiano, bekannt für den XXX-Klassiker "Deep Throat", hier zustande gebracht hat, stellt so manches in den Schatten, was in den Siebzigern über die Leinwand der Hinterhofkinos und Mitternachtsvorstellungen flimmert: Kurzweiliger Spaß mit politisch inkorrektem Humor. Da vögelt schon mal eine Frau mit ihrem Hund während eine andere Puppe literweise Potenzmittel zu schlucken bekommt. Und auch die Pappkameraden haben untereinander echten Hardcore-Sex. Der Film ist voll daneben, aber auf eine gekonnte Weise. Sogar gesungen wird und das gar nicht mal so schlecht.

Die Puppen sind drollig und haben alle was karikaturhaftes an sich. Generell ist "Let My Puppets..." kurzweiliger Pulp mit immens hohem Spaßfaktor, der den Sleaze der Siebziger zum heutigen Tage perfekt zu transportieren versteht. Sehen Sie also Robert Redfoot, Clark Gobble und Anthony Quimm in Rollen, die ihnen nur die wenigsten jemals zugetraut hätten.

Als "echte" Gäste wirken mit: Damiano selbst, Verleger Al Goldstein, Viju Krem aus "Blood Sucking Freaks" sowie Zwergenpornodarsteller Luis de Jesus, ebenfalls aus BSF.

Fazit: Eine der Sternstunden der Adult Industry. Wir verleihen das Prädikat "Klassiker" allen Ernstes und verneigen unser Haupt. "Let My Puppets..." ist Kult ohne Wenn und Aber. Möge die Show beginnen!