Review

Eigentlich eine originelle Idee, Zombies ins Spätmittelalter zu verfrachten, als der Schwarze Tod regierte und Menschen ohnehin genug Probleme mit sich und der Pest hatten. Doch Billigfilmer Mark Atkins schafft es noch nicht einmal, eine halbwegs schlüssige Geschichte zu Papier zu bringen, von der drögen Umsetzung mal ganz zu schweigen.

1349, die Britischen Inseln: Kreuzritter um Priester Leuthar wollen den Heiligen Gral durch das Tal des Todes bringen, doch nicht nur der rachsüchtige Calon wird sich ihnen in den Weg stellen, denn auf ihrem Weg lauern blutrünstige Untote...

Die schlichte Exposition lässt noch nicht auf die Qualität der anschließenden Erzählung schließen, in der uns anhand einiger Grafiken und düsterer Bilder der Hintergrund der Pest veranschaulicht wird. Als es jedoch zu den Kreuzrittern übergeht, die sich irgendwo in den menschenverlassenen Bergen befinden, macht sich sogleich Ernüchterung breit: Ausgeblichene Farben und Kontrastarmut, die in manchen Szenen gegen Schwarzweiß tendiert, dazu ein paar Typen, die offenbar in Kostümen des örtlichen Theaterfundus herumlaufen und hölzerne Phrasen von sich geben, als hätte der Drehbuchautor soeben "Black Death" gesehen, den Inhalt jedoch nicht verstanden.

Ein Sympathieträger kristallisiert sich dabei nicht heraus, zumal die Figurenzeichnungen nicht über Namensgebungen hinausgehen und mit der einzig weiblichen Figur, die sich als vermeintliche Hexe der Truppe anschließt, auf Biegen und Brechen um Abwechslung gebuhlt wird, obgleich diese kaum etwas zur Handlung beiträgt. Was die Truppe mit dem Heiligen Gral genau vorhat erschließt sich ebenso wenig, wie die Beweggründe der Bösewichte, während die Zombies lange Zeit außen vor bleiben.

Immerhin hat die FSK ein Auge zugedrückt und die Angelegenheit ab 16 freigegeben, was in Anbetracht der zuweilen deftigen Gewalteinlagen durchaus wundert: Es rollen einige Köpfe, ein Körper wird geteilt, diverse Waffen wie Speer und Schwertspitze bohren sich in allerlei Gegner und auch angedeutete Fressszenen sind auszumachen, spätestens bei einem geöffneten Brustkorb und der Entnahme einiger Innereien. Ein paar Computereffekte fallen zwar überaus dilettantisch aus, doch die meisten Gewaltszenen sind brauchbar in Szene gesetzt.

Nützt jedoch wenig, wenn inhaltliche Lethargie geboten wird, die weder Spannung noch Atmosphäre bietet. Regelmäßig werden Höhlen aufgesucht, die Gruppe der Ritter wird rasch dezimiert, eine eingeschobene Liebesszene passt rein gar nicht ins Geschehen, lediglich eine Vogelperspektive ins Tal mit Hunderten von Untoten schürt für ein paar Sekunden so etwas wie Endzeitstimmung. Allerdings fügt sich der offen gehaltene Ausgang nahtlos in die undurchdachte Erzählung, welche lediglich dazu dient, drittklassig choreographierte Schwertkämpfe aneinander zu reihen, die man auf nahezu jedem Mittelaltermarkt schnittiger zu sehen bekommt.

Alles was hier hängen bleibt, sind kostümierte Typen, die durch eine ansehnliche Bergkulisse latschen und ab und an ihre Waffen schwingen, während die eindimensionale Farbgebung viel vom Reiz der rauen Umgebung raubt. Selbst Trashfreunde dürften kaum einen Antrieb zur Sichtung erhalten, da sich der Grundton durchweg ernst gibt und keinerlei unfreiwillige Komik auszumachen ist. Die okayen Gewalteinlagen kaschieren im Endeffekt nicht ansatzweise die geballten Defizite dieses phantasielosen Machwerkes, welches sich Genrefreunde getrost sparen können.
Knapp
3 von 10

Details
Ähnliche Filme