Beim Crossover zweier im Grunde gar nicht so weit voneinander entfernter Genres kommt es natürlich auf die ausgewogene Mischung an, da Actionfilme zuweilen einige Horrorelemente bedienen und Horror, insbesondere manche Slasher, auch mit ein wenig Action verknüpft werden. Im vorliegenden Fall ist die Balance nicht allzu ausgewogen, zumal die FSK mal wieder relativ gnadenlos zur Schere griff.
Das Asia-Restaurant "Long Pig" ist für seine erlesenen Köstlichkeiten bekannt, denn hier wird offenkundig Menschenfleisch serviert. Steven, der neue Restaurantbesitzer, bietet den Gästen darüber hinaus an, via Bildschirm Live-Kämpfe zwischen entführten Fightern und den hauseigenen Gladiatoren zu verfolgen, - die Verlierer landen in der Küche. Als ein Sensei gekidnappt wird, verfolgen seine Schüler die Spur bis ins Restaurant...
Unten wird geknüppelt und oben gelöffelt, doch so einfach macht es uns Regisseur Kimani Ray Smith mit seiner teils grotesken Mischung dann doch nicht. Die Figuren sind überaus schlicht gezeichnet, mit Müh und Not gehen zwei Sympathieträger durch, während im Restaurant eigentlich nur die Komparsin von Steven für leicht erotische Momente sorgt.
Einige Dialoge hätte man sich insgesamt schenken können, da sie stets Drive aus dem Geschehen nehmen, während ausgiebige Fights eher Mangelware darstellen, zumal die Teilnehmer kaum athletisch wirken und folgerichtig kein großes Repertoire an Moves präsentiert wird.
Zudem sind einige Kulissen deutlich zu schwach ausgeleuchtet, so dass bei manchen Szenen nur schemenhaft zu erkennen ist, wer da gegen wen antritt. Die Härte der Auseinandersetzungen fällt immerhin angenehm knackig aus, nur macht uns die FSK auf Seiten der Gewalteinlagen im reinen Splatterbereich einen dicken Strich durch die Rechnung, denn da dürften um die drei Minuten an Hautabziehen und Entmannung fehlen, während ein Kopfschuss, ein frei gelegtes Gehirn und der Schnitt in eine Bauchdecke erhalten bleiben.
Glücklicherweise nimmt sich der Film selbst nicht allzu ernst, was einigen Mimen in Form von gnadenlosem Overacting deutlich anzumerken ist. Hinzu gesellt sich phasenweise einige Situationskomik, nur der Dialogwitz bleibt meistens auf der Strecke, da er zu harmlos und wenig kreativ daherkommt. Was am Rande noch punktet, sind einige skurrile Masken, das Auftreten einiger monströs wirkender Fighter und der Umgang mit dem Renner aus der Küche "Schwanz im Schlafrock".
Für anspruchslose Betrachter fällt das Treiben insgesamt einigermaßen unterhaltsam aus, auch wenn man gewisse Schwerpunkte gerne ausgiebiger gesehen und auf andere lieber verzichtet hätte. Die Action bietet zwar nichts Markantes und beim Splatterfest gehen Genrefans hierzulande eher leer aus, doch die teils krude Mischung punktet mit aufgelockerter und teils recht grotesker Atmosphäre, was für manche Zuschauer eventuell bereits eine Stufe zu schräg ausfallen könnte.
5 von 10