Sergeant Major Ranson wird beauftragt, einem üblen Terroristen, dem nicht mehr und nicht weniger als die Zerstörung der amerikanischen Gesellschaft vorschwebt, das Handwerk zu legen. Jener schwingt auf einem Kriegsschiff irgendwo in einem amerikanischen Hafen hohle Reden und plant ein Gipfeltreffen der internationalen Terrorszene. Ranson wird nahe gelegt, eine Einheit aus zum Tode verurteilten amerikanischen Armeeangehörigen anzuführen.
Bei David Worth muß man offensichtlich auf alles gefaßt sein, realtiv gute B-Movies wechseln sich munter mit absolut Vollgurken ab, man darf immer gespannt sein eine DVD von ihm einzulegen. Hier weiß man leider aber schon wieder gar nicht worüber man als erstes meckern soll. Vielleicht zuerst mal über die Dinge, für die American Tiger an sich nichts kann. Für einen Streifen von 1996 sieht die deutsche DVD eher aus wie ein abgenudeltes VHS Tape von 1986 und die deutsche Synchro ist mal wieder von der Sorte, die wahlweise Lachtränen oder ehrlich empfundenes Mitleid beim Zuschauer auslösen.
Ansonsten ist das Grundproblem (wie meist überall) am ultraniedrigen Budget fest zu machen. Was hier an Sets geboten wird grenz schon an Frechheit, der häßliche Kampfring wird mehrfach wiederverwendet (kann man deutlich am Fleck auf dem Boden erkennen), auch wenn das die Story gar nicht hergibt. Besonders aber die große Explosion am Ende erzeugt das Bedürfnis den CGI Azubis einen Karton DVD´s über den Schädel zu ziehen und die Hände zu amputieren, auf das sie nie wieder am Rechner arbeiten können, muß man wirklich in all ihrer Schlechtigkeit gesehen haben.
Allein schon interne Logik ist zum Schreien, da berufen rechtsextreme Terroristen eine Konferenz ein und laden dazu auch Libyer und die roten Khmer ein, dem Militär fällt als einzigen Gegenschlag dazu ein einen Alkie Sergeant Major und ein Rudel Schwerverbrecher anzuheuern. Das ist alle himmelschreiend Blöde. Die nationale Sicherheit steht auf dem Spiel und die Pappnasen ignorieren Special Forces, Seals, Green Berets oder wenigstens die Nationalgarde und machen die Knastüren auf, um ein paar Mörder, die zudem erst rekrutiert, instruiert und trainiert werden müssen, auf die Straße zu lassen. Aber gut, spätestens ab da mußte ich den Film nicht mehr ernst nehmen und konnte mich sogar dann über die tausenden Bräsigkeiten herzlich drüber lustig machen.
Von Spannung und Action kann kaum die Rede sein, alle Shootouts sehen gnadenlos dilettantisch aus, statisch ohne jede Dynamik. Immerhin die vielen Zweikämpfe sehen gelegentlich sogar nach Kompetenz aus, Frau Rothrock zog sogar auch ihren Sport BH für etwa zehn Minuten über, aber gut choreographiert ist das ganze sicher nicht. Dummerweise hatte ich das Vergnügen die FSK 16 Version auf DVD zu haben, bei der wirklich jeder Blutstropfen gekürzt wurde (falls es denn überhaupt uncut welche gibt). American Tigers geht nicht mal mehr als Light Version vom dreckigen Dutzend durch und gehört natürlich die Toilette runtergespült. Aber eben wenn man die geballte Unfähigkeit in allen Belangen erst mal durchschaut hat, machts auch ein klein bitzele trashigen Spaß.
3/10