Review

„Blue Crush“ ist der perfekte Film für die derzeitige Hitzschlacht namens „Sommer 2003“, denn er bietet alles, was man sich in Zeiten wie diesen so wünscht:
Abkühlung im Ozean (40 Prozent des Streifens wurden zu Wasser gedreht), exotische Strände und Schauplätze (rund um die Hawaii-Inseln) sowie hübsche Mädchen (K.Bosworth, M.Rodriguez ...) in Bikinis – das ganze bildgewaltig inszeniert und mit einem hervorragenden Soundtrack („P.O.D.“, „Moby“...) unterlegt...

Kate Bosworth ist Hollywoods angehender Star der neuen Generation – nach Nebenrollen in „der Pferdeflüsterer“ und „Rules of Attraction“ darf sie sich nun in ihrer ersten Hauptrolle beweisen, was sie mit Bravour meistert (und ich meine damit nicht nur ihren Surfer-Look), denn „Blue Crush“ bietet neben den dominierenden Surfsequenzen auch diverse Handlungselemente, für die man auch schaupielern und nicht nur Wellenreiten muß...

Drei (Surfer-) Freundinnen auf Hawaii (Bosworth, Rodriguez und Sanoe Lake) arbeiten tagsüber als Reinigungskräfte in einem Hotel – jede freie Minute verbringen sie jedoch auf der imposanten Brandung des Pazifiks, denn es gilt Bosworths Charakter für die anstehende Surf-Meisterschaft in Form zu bringen.
Von ihrer Mutter im Stich gelassen, muß sie zusätzlich ihre kleine Schwester durchbringen und das Geld für den Haushalt ranschaffen. Eine Beziehung mit einem Hotelgast (Matthew Davis) bringt weitere Komplikationen mit sich, da ihr Training darunter leidet, denn nur die besten Surfer haben eine Chance beim Wettkampf...

Inhaltlich folgt der Film bekannten Pfaden von Sportfilmen: Ein Underdog mit einem Trauma (in diesem Fall ein Surfunfall) muß innerliche und äußere Einflüsse überwinden um am Ende zu triumphieren ... zusätzlich badet die Story förmlich in Klischees und Stereotypen.

Aber darum geht es ja nur am Rande: Was zählt, sind alleine die Surfszenen – und die sind dermaßen gewaltig und spektakulär, dass man die o.g. Mängel ohne größere Einwände in Kauf nimmt!!!

Kein anderer Film hat die Kraft der Brandung bisher derart intensiv eingefangen – eine Faszination für diese Sportart stellt sich automatisch beim Hinsehen ein, wobei man gleichzeitig auch Ehrfurcht für die Kraft der Wellen bekommt. Die Einstellungen in der Brandung sind einfach atemberaubend, und da die Schauspieler ihre „Wellengänge“ größtenteils selbst gedreht haben, wirkt das Geschehen rund und glaubwürdig. Es gibt nur wenige „Blue Screen“-Einstellungen, und diese fallen im Kontrast zu den Originalaufnahmen, in welche sie eingebettet sind, leider doch etwas (zum Nachteil) auf.

Liebe, Träume, Sorgen und Sport – das sind die Elemente des Films, der sich selbst etwas mit den drei erstgenannten Eigenschaften ausbremst, denn wie bereits erwähnt, hat man das schon alles irgendwo mal gesehen, weshalb man schon fast sehnsüchtig auf die nächste Surfsequenz wartet ... zum Glück muß man nie lange warten und wird mit den tollen Bildern belohnt (und während der genannten „Wartezeit“ kann man sich auch „auf dem Lande“ an den hübschen Darstellern in ihren knappen Outfits erfreuen).

Von Kate Bosworth wird man noch viel hören, was auch für Michelle Rodriguez („Girlfight“, „Resident Evil“) gilt – letztere wird hier in ihrer Nebenrolle jedoch leider deutlich unterfordert.
Regisseur John Stockwell („Crazy/Beautiful“), selbst ein begeisterter Surfer, hat die Fäden fest im Griff und liefert dem Publikum genau das, was es sehen möchte – schade nur, daß er einige Möglichkeiten außerhalb der Brandung so verschenkt hat. Trotzdem schafft er es, in dem traditionellen Männer-Milieu die Frauenfiguren zu etablieren und gut herauszuarbeiten, was sowohl dem männlichen und weiblichen Publikum gefallen dürfte.

Fazit: Ein großartiger Sommerfilm, der nicht nur Freunden des Sportfilms gefallen dürfte – bildgewaltig und rasant, aber mit inhaltlichen Defiziten ... daher insgesamt „nur“ 7 von 10.

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