Vorab: Ich muß hier einfach mal eine Lanze für James Cameron brechen. Einer der talentiertesten Regisseure aller Zeiten. Definitiv in einer Reihe mit Steven Spielberg, Ridley Scott und John Carpenter zu nennen. Der Mann hat mit jedem Film alle Rekorde gebrochen, wenn auch vielleicht nicht immer finanziell. Jedes seiner Werke (vom schrecklichen "Titanic" mal abgesehen) hat die Grenzen des Machbaren verschoben - nach oben - jedes verdammte Mal! Kamera, Ton, Technik, Effekte...einfach alles. Viele ignorieren dies gerne, darum erwähne ich es hier noch einmal kurz. Aber zum Film...
"Abyss" ist definitiv einer der besten Filme aller Zeiten und daran gibt es nichts zu rütteln. Wie einst bei "Terminator" oder vor noch gar nicht allzu langer Zeit bei "Die Verurteilten" stimmt hier einfach alles. Eine perfekte Komposition des Filmischen.
An dieser Stelle sei jedem Filmfan das Making Of ans Herz gelegt, welches die überaus interessante Geschichte porträtiert. Wer hätte gedacht das "Abyss" in einem Atomreaktor gedreht wurde?
Zur Story:
Ein amerikanisches Atom-U-Boot sinkt unter ungeklärten Umständen und die Navy ist nicht in der Lage das nötige Equipment rechtzeitig vor Ort zu bringen, da ein Sturm die Lage zusätzlich zuspitzt. Also bietet sich eine große Firma an, die Unterwasser-Ölbohrstation "Deep Core" darauf anzusetzen, worüber die Mannschaft natürlich nicht allzu begeistert ist.
Diese besteht aus Cowboys und Großmäulern der Arbeiterklasse, die einfach nur ihre Arbeit machen - unter Leitung des abgeklärten Bud Brigman (Ed Harris). Und um ihm zusätzlich noch ein Steinchen in den Weg zu werfen wird seine Noch-Ehefrau Lindsay (M.E. Mastrantonio) hinzugezogen und mit einem Trupp Navy Seals unter Wasser geschickt. Nach vielen Wendungen stellt sich heraus, dass sie nicht ganz alleine im Ozean sind...
Was James Cameron hier abliefert ist in jeder Hinsicht absolute Edelkost für jeden Filmfan. Die Story ist bis ins letzte Detail ausgefeilt, hat eine (relativ gesehen) wichtige Botschaft und ist auch noch ungemein spannend. Jede Menge Twists und kleine Gags machen das Ganze zum reinen Vergnügen. Die Effekte mögen heutzutage etwas antiquiert wirken, waren aber ihrer Zeit absolut voraus und haben den Standard für zukünftige Filme gesetzt - außerdem können sie auch heute noch einigermaßen überzeugen. Man bedenke, dass einige Einstellungen die ersten ihrer Art waren und die Grundlage für so manches CGI-Machwerk von heute bieten.
Zu den Darstellern:
Ed Harris spielt hier fast alles an die Wand was ich je gesehen habe. Mit der Darbietung in diesem Film kann er sich in eine Reihe mit Al Pacino stellen - absolut überzeugend, ehrlich und mitreißend.
M.E. Mastrantonio gibt die Zicke sehr realitätsnah und wirklich, wodurch ihre spätere Wendung sehr überzeugend wirkt und bewegt.
Michael Biehn als Bad Guy? Ich hatte so meine Bedenken, aber es klappt einwandfrei. Man merkt, dass er Spaß an der Rolle hatte und er schafft es sogar stellenweise bedrohlich zu wirken, was ihm nicht zugetraut hatte. Der Rest des Cast spielt absolut einwandfrei und rundet so die Sache ab.
Zum Soundtrack:
Genial, daher wahrscheinlich auch leicht abgewandelt in "Avatar" weiterverwendet. Absolut einträglich und unterstützend für die gezeigten Bilder.
Fazit:
Meisterwerk! Zeitloser Klassiker!
Von mir gibt's 10/10 Punkten. Empfehlenswert!