Review

Lang ist nicht nur die Liste der Filmrollen, die Eastwood spielte, auch als Regisseur machte er sich einen Namen, wobei ihm neben etlichen Gurken (vielleicht komme ich darauf an anderer Stelle noch einmal darauf zurück) auch einige Hochkaräter gelangen. Dieses Spätwerk aus 1997 gehört zweifelsohne zu seinen reiferen Werken und obwohl Eastwood hier nicht nur Regie führte und die Hauptrolle spielte, sondern den Film auch produzierte, hat man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, das er sich übernommen hätte.

Der Meisterdieb Luther Whitney (Clint Eastwood) will einen letzten Coup landen. Dabei wird er Zeuge eines widerlichen Verbrechens: Aus seinem Versteck während eines nächtlichen Beutezuges beobachtet er, wie US-Präsident Richmond (Gene Hackman) über seine Geliebte - eine Millionärsgattin - herfällt, diese wehrt sich und die herbeieilende Bodyguards erschießen die Frau. Bald ist nicht nur das FBI, sondern auch die Polizei hinter Luther her, der bald um sein Leben fürchten muss...

Auch wenn die Zutaten zu diesem Thriller nicht unbedingt neu gemixt wurden, ist doch ein spannender Film entstanden, der - wenn auch nur am Rande - Kritik an politischen Ränkespielen Made in America anklingen und Moralaposteln aus dem Weißen Haus alt aussehen lässt. Das die Story dabei teilweise in unglaubwürdige Gefilde abdriftet, sei nur am Rande vermerkt, denn dem Unterhaltungswert schadet das nicht unbedingt. Eastwood spielt mit seinen 67 Lenzen gewohnt knöchrig seine Rolle, hätte er ein Schießeisen, er würde wohl immer noch als Dirty Harry durchgehen. Leider ist allerdings der Actionanteil in diesem Streifen arg heruntergefahren worden, dass weniger manchmal mehr ist, kann eben nicht immer gelten. Wenigsten spielen aber auch die Protagonisten in der selben Liga, nicht nur Hackman, auch Ed Harris kann in seiner Rolle als Ermittler überzeugen.

Fazit: Ein grundsolider Thriller der alten Schule, dem ein bisschen mehr Action allerdings nicht geschadet hätte. Trotzdem sehenswert!

Details
Ähnliche Filme