Japanisch-amerikanischer Sicko um eine im Labor herangezüchtete weibliche Kampfmaschine, die einem verrückten Wissenschaftler bei seinen Racheplänen helfen soll...
Regisseur Kurando Mitsutake wurde von den Financiers nicht gerade mit Geld überhäuft, was man diesem bisweilen etwas wirren, wenngleich auch ziemlich einfältigen Mix aus echtem Spielfilm und überlangem Videoclip jederzeit ansieht. Wie so oft wurde manches Plothole mit einer schieren Überschwänglichkeit an Gewaltausbrüchen und anderen skurrilen Ideen kompensiert, wobei sich "Gun Woman" hierbei nicht von ihrer sparsamen Seite zeigt. Vor allem das Finale säuft regelrecht im Blut ab. Zuvor haben irre Sexkiller, sadistische Mentoren und verschrobene Auftragskiller ihren Spaß.
Dabei ist dieser Streifen kein typisch asiatischer Girls-With-Guns-Actioner geworden, sondern eher ein Kammerspiel, das mit den üblichen Trainingssequenzen aufwartet, wobei unsere Wundermaus zunächst noch keiner Fliege was zu leide tun kann. Leider ist das Gesamtresultat etwas holprig und in seinen Spannungsgraden längst nicht immer souverän ausgefallen. Krasse Gewaltdarstellungen stehen da weit über tiefgründigen Charakterzeichnungen, so dass auch "Gun Woman" letztendlich nur in der Kategorie "Gesehen und abhaken" rangiert.
Dennoch ist dieser Low Budget-Sickie kein übler Film geworden. Die Atmosphäre stimmt und auch das Gesamtkonzept, das Rachestory, etwas Psychotrash und Cyberpunk miteinander vereint, geht in Ordnung. In seiner Kombination mit den obigen Kritikpunkten ist insgesamt besserer Durchschnitt dabei herausgekommen. 6 von 10 Punkten.