Franks Bewertung

starstarstar / 4

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

27.01.2014
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Review

von Frank Trebbin

Gangsterboss Dragna erteilt seinem Profikiller Jack einen merkwürdigen Auftrag: Jack soll eine Tasche, die er nicht öffnen darf, in ein bestimmtes Motel bringen. Gesagt, getan. Alles scheint einfach zu sein, doch plötzlich tauchen immer mehr merkwürdige Typen auf und wollen nicht nur Jack ans Leder sondern auch in den Besitz der Tasche. Selbst die zwielichtige Schönheit vom Zimmer nebenan scheint Interesse an Jack (oder der Tasche?) zu haben. Als Dragna höchst persönlich im Motel erscheint, wird das Rätsel um die Tasche auf grausame Weise gelöst…

Was für ein eigenwilliger Film. Ganz unzweifelhaft wandelt David Grovic mit seinem „Motel Room 13“ (besser: der Originaltitel „The Bag Man“) auf den Spuren von Quentin Tarantino, denn er hat seinen Thriller mit kuriosen Twists und noch kurioseren Details garniert. Diese beginnen bei den lakonischen Dialogen, die so manches Mal völlig ins Leere führen, und enden beim illustren Protagonisten-Ensemble, das bis hin zu einem serbischen Roma-Zwerg, der Jack wirklich Böses antut, geht. So besehen hat „Motel Room 13“ zwar seine Reize, ist auch definitiv abseits der üblichen Mainstream-Pfade und dennoch wird man mit dem Film nicht so richtig warm. Die Handlung plätschert nämlich ein wenig zu gelassen dahin, wirkliche Spannung im Sinne klassischer Thriller-Ware kommt erst gar nicht auf. Die Tasche als vermeintlicher McGuffin Hitchcockscher Prägung entpuppt sich überraschenderweise zum Schluss allerdings als Ausgangspunkt für eine bittere Pointe à la „Sieben“ und rettet zusammen mit der finalen Wendung der Geschichte „Motel Room 13“ davor, einfach nur in den Niederungen des Genres zu versinken. John Cusack in der Rolle des Jack ist wie immer sehenswert, Robert De Niro als Dragnat – eine Rolle mit wenigen Auftritten – sollte man allerdings einen neuen Optiker empfehlen (Nun mal schön den Film angucken und David Grovic als Brillen-Fetischisten entlarven). Auf DVD (16:9) letterboxed (2,35:1). Des weiteren mit Rebecca Da Costa, Crispin Glover, Dominic Purcell u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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