Roger Moores zweiter Bond-Film stand ganz im Zeichen der Energiekrise, die nicht nur den revolutionären Solex-Chip hervorbrachte, sondern offenbar auch zu Einsparungen bei der traditonellen Gangsterarmee führte: anstatt eines bleihaltigen Schlachtgetümmels um Raketenbasen, Bohrinseln oder Supertanker erwartet den Zuschauer hier nur eine Gruppe zweiklassiger Sumo- und Karatekämpfer. Als Ausgleich dafür wird dem Duell der beiden Hauptdarsteller hier mehr Raum eingeräumt als in vielen anderen Bond-Filmen, was unter Umständen darauf zurückzuführen ist, dass Scaramanga gar nicht so Unrecht hatte, als er sich mit Bond verglich - hier stehen sich zwei Männer gegenüber, die aus dem gleichen Holz geschnitzt sind. Die Rolle des größenwahnsinnigen Profikillers ist mit Christopher Lee natürlich erstklassig besetzt, und auch Roger Moore glänz wieder mit Wortwitz und trockenem Humor (lustig ist vor allem die Szene, in der Bond ein wichtiges Beweisstück verschluckt und sich zur Apotheke fahren lässt, um ein Abführmittel zu besorgen). Daneben ragt vor allem Hervé Villechaize als zwergwüchsiges Faktotum hervor, während mich die Bondgirls Ekland und Adams nicht so sehr zu überzeugen vermochten. Bonds ständige Kabbeleien mit seiner tolpatschigen Kollegin Goodnight (der Name wurde anscheinend nur für den Schlussgag ausgewählt) sind immerhin recht amüsant. Ob Clifton James als amerikanischer Pausenclown unbedingt ein zweites Mal in einem Bond-Film auftauchen musste, soll einmal dahingestellt bleiben - im Vorgängerfilm war sein Auftritt jedenfalls wesentlich lustiger. Die Gadgets von Q, die Basis des Schurken, die von demselben kontrollierte Technik - alles ist hier eine Nummer kleiner als in manchem Bond-Film vorher und nachher. Dass sogar der Trick, mit dem Bond den finalen Showdown für sich entscheidet, vom Filmbeginn an absehbar war, passt da ins Bild und sorgt dafür, dass dieser Streifen meiner Meinung nach zwischen "Live and let die" und "The Spy who loved me" ein wenig abfällt. Dennoch ein würdiger Baustein der Reihe und ein Actionfilm, der allemal auch heute noch das Anschauen lohnt.