Offensichtlich haben es sich die Gebrüder Ford zur Aufgabe gemacht, eine Zombieseuche in die weite Welt hinauszutragen. Ging es im ersten Teil durch die Steppen Afrikas, verwandeln sich nun Bewohner einiger Landstriche Indiens in Untote.
Gerade noch ist Elektroingenieur Nicholas in einem Windpark unterwegs, da hört er via Telefon von seiner schwangeren Freundin, dass in Mumbai eine Epidemie ausgebrochen ist, welche Menschen binnen kurzer Zeit zu blutrünstigen Bestien mutieren lässt. Mithilfe des Waisenjungen Javed versucht Nicholas die 300 Kilometer zwischen ihm und seiner Freundin zu überwinden…
Im Grunde liefert das britische Regieduo einen handlungstechnischen Neuaufguss, selbst die Hauptfigur ist erneut Techniker. Allerdings packt die exotische Kulisse von Beginn an. Der Ausbruch in den Slums kommt mit flottem Tempo daher, während die erste Einstellung von Nicholas an einem Windrad in luftiger Höhe gekonnt eingefangen wurde.
Aufgrund diverser Schauplätze in Indien kommen die Kulissen durch die Bank authentisch rüber und schüren eine zuweilen dichte Atmosphäre, während der Road Trip regelmäßig von Zombies durchkreuzt wird.
Bei jenen handelt es sich abermals um schlendernde Untote mit hellen Klüsen und einigen Hautunreinheiten, welche viel Zeit in Kauf nehmen, um ein potenzielles Opfer zu erhaschen. Ignoriert man die Biester, kann man vergleichsweise locker ein paar Kilometer Bahnschienen zurücklegen, schreiende Eingeklemmte in einem Auto locken demgegenüber Scharen an.
So latschen Nicholas und sein junger Reiseleiter durch die meist menschenleeren Ortschaften, finden mal ein Auto, mal ein Motorrad, mal Früchte, mal Waffen, während Schwangerfreundin ein wenig Ärger mit Dad hat, der wenig von einer Liaison mit einem Ami hält. Am Rande geht es noch um Karma und Schicksal und um eine Legende, welche gegen Showdown an Bedeutung gewinnt.
Gänsehautspannung stellt sich zwar nie ein, da sich die lebensbedrohlichen Konfrontationen in Grenzen halten, doch zumindest gibt es ein paar handgemachte Gewalteinlagen in Form blutiger Einschüsse und zertrümmerter Schädel. Darstellerisch wird annehmbar abgeliefert, der Score untermauert treffend das Lokalkolorit, nur die Kamera schwächelt ab und an bei Temposzenen.
Obgleich nahezu identischer Prämisse gestaltet sich die Fortsetzung deutlich unterhaltsamer als der Vorgänger, die Figuren kommen halbwegs sympathisch daher und auch das Menschliche kommt nicht zu kurz. Innerhalb des Zombiegenres eine willkommene Abwechslung, wenn auch kein Meilenstein.
6,5 von 10